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TGegen die A20: Hunderte protestierten mit Fahrrad-Sternfahrt über die Elbe

A20-Protest: Nach dem Stopp in Wischhafen ging die Fahrrad-Sternfahrt mit der FRS-Elbfähre weiter in Richtung Glückstadt.

A20-Protest: Nach dem Stopp in Wischhafen ging die Fahrrad-Sternfahrt mit der FRS-Elbfähre weiter in Richtung Glückstadt. Foto: Francke

Radfahrer aus dem Kreis Stade und umliegenden Regionen vereinten sich am Sonntag zu Sternfahrt auf den beiden Elbseiten: Wischhafen und Glückstadt. Sie protestierten gegen den Bau der A20

Von Tamina Francke Montag, 03.06.2024, 14:50 Uhr

Landkreis Stade/Cuxhaven. Am Sonntag verwandelte sich die Region rund um Stade, Hemmoor und Glückstadt in eine lebendige Bühne des Protests. Zum bundesweiten Aktionstag für eine soziale und klimagerechte Verkehrswende kamen Radfahrerinnen und Radfahrer aus allen Himmelsrichtungen zusammen, um gemeinsam ein Zeichen gegen den Bau der Autobahn 20 zu setzen.

Erster Halt: Der Fähranleger in Wischhafen

Entschlossen machten sich 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hemmoor auf den Weg, um gegen den Bau der Fernstraße von Westerstede nach Bad Segeberg zu demonstrieren. Ihr erstes Ziel: der Fähranleger in Wischhafen. Hier vereinten sie sich mit der Gruppe aus Stade.

Während einer kurzen Verschnaufpause stand ein Fachvortrag über die ökologischen Folgen des Moor- und Torfabbaus durch die Gesellschaft für Natur und Umweltschutz auf dem Programm. Außerdem stellte Mitorganisatorin Renate Matthes ein Konzept für einen Doppelfähranleger als umweltfreundliche Alternative zur A20 vor. Bei Realisierung einer festen Elbquerung durch den Tunnel der A20 müsste der bestehende Fährbetrieb nämlich eingestellt werden, warnte sie.

Renate Matthes und Tobias Söhl stehen als Organisatoren der Sternfahrt fest hinter den Forderungen.

Renate Matthes und Tobias Söhl stehen als Organisatoren der Sternfahrt fest hinter den Forderungen. Foto: Francke

Sternfahrt löst unterschiedliche Reaktionen aus

Tobias Söhl von „Fridays und Parents for Future Cuxhaven“, weiterer Mitorganisator der Sternfahrt, reflektierte die Fahrt im Gespräch und berichtete, dass die Fahrt nicht ohne gemischte Reaktionen verlief. „Wir haben unterwegs viel Zuspruch erhalten. Viele Menschen haben uns ihre Daumen nach oben gezeigt. Aber es gab auch Leute, die den anderen Finger in unsere Richtung gestreckt haben“, so Söhl.

Radfahrer aus der Region kamen zusammen, um ein Zeichen gegen den Bau der Autobahn 20 zu setzen und für alternative Verkehrskonzepte zu werben.

Radfahrer aus der Region kamen zusammen, um ein Zeichen gegen den Bau der Autobahn 20 zu setzen und für alternative Verkehrskonzepte zu werben. Foto: Francke

Hunderte vereinen sich zum Autobahn-Protest in Glückstadt

Mit der Elbfähre ging es schließlich weiter. Am anderen Ufer wurden die Radfahrer von den Teilnehmern aus Schleswig-Holstein empfangen. Gemeinsam bildeten sie einen großen Fahrradkreis um Glückstadt und versammelten sich schließlich auf dem Marktplatz zur Abschlusskundgebung mit anderen Protestgruppen. Gegen den Bau der Autobahn 20 kamen dort insgesamt rund 200 Menschen zusammen.

Nachhaltigkeit und Zukunft im Fokus

Dabei bot die Kundgebung nicht nur eine Plattform für Protest, sondern auch für konkrete Forderungen. „Der Klimawandel ist ein drängendes Problem. Die Politik hingegen scheint sich aktuell eher davon abzuwenden. Es wird nicht ernst genug genommen“, kritisierte Söhl im Gespräch. „Unserer Meinung nach ist die A20 überflüssig, weil sie wertvolle Marsch- und Moorböden versiegelt. Viele von uns engagieren sich vor allem aus persönlicher Motivation - wir haben Kindern und wollen ihre Zukunft schützen“, hieß es weiter.

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Vor Ort lauschte die Truppe einem Vortrag von Mitorganisatorin Renate Matthes, in dem es um eine Alternative zur A20 ging.

Vor Ort lauschte die Truppe einem Vortrag von Mitorganisatorin Renate Matthes, in dem es um eine Alternative zur A20 ging. Foto: Francke

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