TGeister-Auto auf der A26: Deshalb wird es nicht abgeschleppt

Wer für die improvisierte Sicherung mit etwas Baustellen-Flatterband des auf der Autobahn abgestellten Fahrzeugs verantwortlich ist, ist unklar. Foto: Wisser
Die A26 hat nicht nur eine Geister-Anschlussstelle, sondern auch ein Geister-Auto. Das ist der Grund, weshalb seit Monaten ein Ford auf der Fahrbahn bei Neu Wulmstorf steht.
Neu Wulmstorf. Seit Monaten steht ein Ford Focus im Bereich der A26-Anschlussstelle Neu Wulmstorf auf dem Seitenstreifen. Das ist ein ziemlich ungewöhnlicher Parkplatz für ein Fahrzeug.
Das Geister-Auto steht auf einem kleinen Stück der Autobahn, das zwar schon fertig ist, aber erst befahren werden kann, wenn der vierte Bauabschnitt Richtung Hamburg freigegeben wird. Das soll Ende 2026 der Fall sein.
Bei einer Fahrt über die A7 im Hamburger Süden sind die Fortschritte beim Bau des dafür notwendigen neuen Autobahnkreuzes Süderelbe gut zu sehen. Ein Teil der Auffahrt auf die A26 in Richtung Stade ist dort schon zu erkennen.
Keine unmittelbare Gefahr durch das Geister-Auto
Das vergessene Auto bei der Anschlussstelle Neu Wulmstorf wird bei der Eröffnung allerdings nicht mehr dort stehen. Aber wieso dauert es überhaupt so lange, bis es entfernt wird? „Das Eigentumsrecht ist ein hohes Gut“, antwortet Christian Merl, Sprecher der zuständigen Autobahn GmbH, auf die Frage.
Wir können unmittelbar stehengelassene Kfz abschleppen, wenn sie eine Verkehrsgefährdung darstellen oder eine Umweltgefahr sind.
Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH
„Wir können unmittelbar stehengelassene Kraftfahrzeuge abschleppen, wenn sie eine Verkehrsgefährdung darstellen oder eine Umweltgefahr sind“, beschreibt Merl die Situation.
Eine Umweltgefahr kann zum Beispiel durch auslaufende Betriebsstoffe entstehen. Beides ist aus Sicht der Autobahn GmbH im konkreten Fall aber nicht gegeben.

Bei dem Fahrzeug auf der Autobahn handelt es sich um eine ältere Kombi-Version des Ford Focus. Foto: Wisser
Keinen Kontakt zum polnischen Besitzer bekommen
Grundsätzlich ist der Halter des Autos zuständig, sein Fahrzeug abschleppen zu lassen und dafür die Kosten zu übernehmen. Allerdings konnte bisher kein Fahrzeugeigentümer gefunden werden.
Der Wagen hat laut Autobahn GmbH einen polnischen Besitzer. Der Versuch, über die dortigen Behörden Kontakt zu ihm zu bekommen, sei aber erfolglos geblieben.
„Wortbruch“
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„Wir werden nach einer weiteren Fristsetzung im Juli dann Anfang August das Fahrzeug abholen und der Verschrottung zuführen. Das bedeutet aber auch, dass die Kosten bei uns verbleiben - sprich beim Steuerzahler“, sagt Merl.
Parken auf dem Autobahn-Seitenstreifen ist verboten
Auch das drohende Bußgeld dürfte nicht einzuziehen sein. Die Seitenstreifen auf der Autobahn dürfen nicht befahren werden und auf den Seitenstreifen darf weder gehalten noch geparkt werden.

Mit dieser am Auto angebrachten Verfügung wird der Besitzer des Fahrzeugs über die drohende Entfernung und Verschrottung des Fahrzeugs informiert. Foto: Wisser
Fährt ein Autofahrer dennoch auf dem Seitenstreifen, so droht ihm neben dem Bußgeld von 75 Euro auch ein Punkt in Flensburg. Das Parken auf der Autobahn kostet den Fahrer neben dem Punkt ein Bußgeld von 70 Euro.
Skurrile Geschichten rund um den Autobahnbau
Irgendwie passt das Geister-Auto zur A26 und den vielen skurrilen Geschichten rund um den Bau. Allein die lange Entstehungsgeschichte von 60 Jahren von den ersten Ideen bis zur Fertigstellung gehört dazu. Höhepunkt ist die Geister-Anschlussstelle Buxtehude.
Sie ist für mehrere Millionen Euro gebaut worden, darf aber nicht vom normalen Verkehr benutzt werden, weil es keinen genehmigten Autobahnzubringer zu dieser Stelle hin gibt. Allein Polizei und Rettungswagen dürfen Auf- und Abfahrt benutzen - und dieser Zustand wird noch viele Jahre andauern.