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Hamburger CDU übergibt Anti-Gender-Initiative mehr als 3000 Unterschriften

Das Wort „Besucher“ ist auf einem Hinweisschild mit dem Zusatz «:innen» versehen. Foto: Marijan Murat/dpa

Das Wort „Besucher“ ist auf einem Hinweisschild mit dem Zusatz «:innen» versehen. Foto: Marijan Murat/dpa

Am 21. Juli will die Volksinitiative gegen das Gendern dem Hamburger Senat ihre Unterschriftensammlung im Rathaus übergeben. Nun hat die Initiative Tausende weitere Unterschriften dank einer Partei erhalten.

Freitag, 30.06.2023, 17:20 Uhr

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Die Hamburger CDU hat die Anti-Gender-Initiative in der Hansestadt am Freitag mit 3369 Unterschriften unterstützt. Nach dem Willen der Volksinitiative sollen die Hamburger Verwaltung, Bildungseinrichtungen und städtische Unternehmen auf Gendersternchen und Doppelpunkte in Wörtern verzichten.

CDU sammelt Anti-Gender-Stimmen

Die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß und Christoph de Vries hätten die Unterschriften in der Landesgeschäftsstelle der Partei überreicht, sagte die Sprecherin der Volksinitiative "Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung", Sabine Mertens.

Die beiden CDU-Politiker Ploß und de Vries hätten übereinstimmend erklärt, die Hamburger CDU habe in den vergangenen Wochen "eine überwältigende Unterstützung" dafür erfahren, die Gendersprache aus Schulen, Hochschulen und Behörden zu verbannen, sagte Mertens. Sie erklärte, "die ideologische Gendersprache spaltet unsere Gesellschaft und hat an Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen nichts zu suchen".

Mehr als 10 000 Hamburger sollen bereits unterschrieben haben

Wenn innerhalb von sechs Monaten mindestens 10 000 Wahlberechtigte die Erklärung unterschreiben, muss sich die Bürgerschaft mit dem Anliegen befassen.

Die Volksinitiative will dem Hamburger Senat am 21. Juli die gesamte Unterschriftensammlung im Rathaus übergeben. Das erforderliche Soll von 10 000 Unterschriften sei zwar schon vor Abgabefrist überschritten, bis Mitte Juli könnten Wahlberechtigte aber noch unterschreiben.

Initiatorin fällt durch queerfeindliche Äußerungen auf

Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank hatte sich im Januar gegen ein generelles Verbot der Gendersprache in Verwaltung und Behörden ausgesprochen. "Wir wollen keine Vorschriften machen, wie jemand sprechen oder schreiben soll", hatte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur gesagt. In Hamburg sei weder in der Verwaltung noch in der Schule oder an der Uni die Gendersprache vorgeschrieben. "Es muss aber möglich sein, sie zu benutzen."

Nach als queerfeindlich empfundenen Äußerungen von Mertens hatten SPD, Grüne und Linke die CDU im Februar aufgefordert, auf Distanz zu der Initiative zu gehen. Mertens hatte im "Hamburger Abendblatt" bezüglich des Genderns von "feministischer Propaganda" und "PR-Maßnahmen der LGBTQ-Bewegung" gesprochen und die Ansicht vertreten, "dass sich normalerweise Männer und Frauen zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen". Außerdem erklärte sie: "Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende."

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