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Kreistag

Mehr Pflegebedürftige: Hochschule 21 startet neuen Studiengang

Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses. Personal für die Pflege fehlt überall.

Eine Krankenpflegerin und ein Krankenpfleger schieben ein Krankenbett durch den Gang einer Station eines Krankenhauses. Personal für die Pflege fehlt überall. Foto: Marijan Murat/dpa

Der Landkreis Stade unterstützt den neuen Studiengang Pflege Dual der Hochschule 21 in Buxtehude. Dafür sprach sich der Kreistag aus. Das sind die Details.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 02.04.2025, 14:50 Uhr

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Buxtehude. Seit Jahren steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, gleichzeitig fehlt es an Fachkräften. Die Hochschule 21 möchte mit einem berufsbegleitenden Angebot hier gegensteuern. Ziel ist es, in Kooperation mit den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude, den Kliniken im Elbe-Heidekreis-Verbund und dem DRK-Kreisverband Stade pro Jahr rund 25 Studierende aufzunehmen. Zum Studienbeginn am 1. April waren 16 am Start.

Für die Durchführung des Studiengangs ist eine Anschubzahlung von bis zu 60.000 Euro pro Jahr für die Jahre 2025 bis 2027 notwendig. Danach soll sich der Studiengang selbst tragen.

Beim Scheitern: Kosten bis zu 180.000 Euro

Sofern der Studiengang jedoch wegen einer zu geringen Zahl von Studierenden nicht fortgeführt werden kann, würde sich der Landkreis an den in den zwei Folgejahren entstehenden Fehlbeträgen bis zum Ende des letzten Studierendenjahrgangs beteiligen. Die Gesamtkosten in den Jahren 2025 bis 2029 dürfen dabei 180.000 Euro nicht übersteigen.

„Viele Studierende der Hochschule 21 kommen aus den verschiedensten Teilen Deutschlands, bleiben aber nach dem Abschluss im Landkreis Stade und finden dort ihren Lebensmittelpunkt“, nannte Prof. Dr. Barbara Zimmermann von der Hochschule 21 einen positiven Aspekt des neuen Studiengangs in der Region.

Viele Studierende der Hochschule 21 kommen aus den verschiedensten Teilen Deutschlands, bleiben aber nach dem Abschluss im Landkreis Stade und finden dort ihren Lebensmittelpunkt.

Prof. Dr. Barbara Zimmermann, Hochschule 21

Die Elbe Kliniken stellen für die Ausbildung entsprechende Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung. Dieser Studiengang sei besonders für Menschen, die schon in der Pflege arbeiten, interessant. Der Abschluss des Studiengangs ermögliche auch den Zugang zu weiteren Masterstudiengängen, so Barbara Zimmermann.

Ausbildung stärkt die Pflege in der Region

Kai Holm, SPD-Kreistagsabgeordneter und Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Elbe Kliniken, schilderte in der Kreistagssitzung die Bedeutung der eigenen Ausbildung für die Pflege der Menschen in der Region. „Wir bilden jedes Jahr 50 bis 60 Pflegekräfte aus, von denen wir die meisten auch übernehmen“, sagte Kai Holm. „Ohne diese Ausbildung hätten wir ein Riesenproblem.“

Britta Sanders von den Grünen - selbst Krankenschwester - betonte, dass es wichtig sei, Familie, Beruf und Fortbildung miteinander verbinden zu können. Sandra Lemmermann von der CDU und selbst in der Pflege tätig, beschrieb den Fachkräftemangel. „Der Markt ist leergefegt“, sagte sie.

Der Kreistag stimmt einstimmig für die Unterstützung des Studiengangs.

Weitere Beschlüsse des Kreistags

Außerdem ging es in der Sitzung um die Kreissparkasse. Der Kreistag hat sich dafür ausgesprochen, Sparkassendirektor Matthias Lühmann für die Zeit vom 1. Februar 2026 bis zum 31. Januar 2031 zum Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Stade zu bestellen und ihn zugleich zum Vorstandsvorsitzenden zu bestimmen.

Außerdem votierte der Kreistag dafür, Sparkassendirektor Berend Bohlen für diesen Zeitraum zum Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Stade zu bestellen und ihn zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zu bestimmen.

Ferner hat der Kreistag die Neufassung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen des Rettungsdienstes beschlossen.

Mehrheitlich abgelehnt wurde ein Antrag der Fraktion Die Linke: Fraktionsvorsitzender Benjamin Koch-Böhnke wollte die Schließung der Jobcenter-Außenstelle in Drochtersen stoppen.

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