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Handball

TNeue Halle, straffer Zeitplan: BSV feiert Feuertaufe am Samstag

Generalprobe in der neuen Halle: Jolina Huhnstock erzielte fünf Treffer im Testspiel gegen Buchholz.

Generalprobe in der neuen Halle: Jolina Huhnstock erzielte fünf Treffer im Testspiel gegen Buchholz. Foto: Felix Schlikis

Testspiel, Technikchecks, letzter Feinschliff: Unter Hochdruck hat der Buxtehuder SV den Umzug in die neue Arena gestemmt und fiebert der Bundesliga-Premiere entgegen.

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Von Tim Scholz
Donnerstag, 04.09.2025, 18:20 Uhr

Buxtehude. Timm Hubert ist in diesen Tagen ein gefragter Mann. Ständig klingelt sein Handy, immer wieder gibt es Nachfragen. Auch als das TAGEBLATT am Dienstag mit dem BSV-Geschäftsführer telefoniert, muss er mehrfach unterbrechen, um Fragen von Kollegen und Helfern zu beantworten. „Ich bin im Moment mehr in der Halle als im Büro“, sagt er.

Seit dem vergangenen Wochenende läuft der Umzug, der BSV richtet sich in seiner neuen Spielstätte ein. Die Tage sind lang, die To-do-Liste ebenfalls. LED-Banden, Videowände, Mikrofon und Mischpult, Buzzer-Technik, Cateringstände - all das muss zum Bundesliga-Auftakt am Samstag funktionieren. „Es ist echt heftig“, sagt Hubert. Wegen des engen Zeitplans sagte der BSV sogar seinen Sponsorenabend ab.

Reihe eins gesperrt, Reihe acht mit Sichtbehinderung

Immerhin: Die Halle wurde am Mittwoch ohne Beanstandung von der Handball Bundesliga Frauen (HBF) abgenommen. Gesperrt bleibt allerdings die erste Reihe hinter den Trainerbänken, weil der Abstand zu gering ist. Durch die Sperrung gibt es laut BSV nun mehr Stehplätze.

Wie konnte es dazu kommen? Die Stadt Buxtehude erklärt, dass die Halle nach der damals gültigen HBF-Richtlinie von 2016 geplant wurde. Die neue Richtlinie mit geänderten Abständen erschien erst 2024, als die Halle bereits im Bau war. In Abstimmung mit HBF und BSV wurde vereinbart, die Plätze freizulassen, um Umplanungen und Mehrkosten zu vermeiden. Alternativ könnte der BSV Plexiglasscheiben hinter den Wechselbänken aufstellen.

Außerdem werden die Plätze in Reihe acht mit „Sichtbehinderung“ verkauft - allerdings ohne Vergünstigung. „Das ist nicht optimal, aber wir merken das fairerweise im Ticketshop an“, sagt Hubert. Einige Dauerkarteninhaber hätten sich beschwert und seien inzwischen auf andere Plätze verteilt worden.

Mit „gutem Gewissen“ ins erste Ligaspiel

Am Mittwoch folgte mit einem Testspiel gegen Zweitligist Buchholz-Rosengarten die Generalprobe - mit komplettem Technik-Setup. Vor 339 Zuschauern gewann der BSV klar mit 39:22 (22:12). Beste Werferin war Maj Nielsen mit sieben Treffern. „Dieser Test war richtig und wichtig“, sagt Hubert. „Wir haben gesehen, wo wir nachbessern müssen. Jetzt gehen wir guten Gewissens in das erste Spiel.“

Bis dahin will der BSV noch an der Positionierung der Ordner feilen und Presseplätze mit Tisch einrichten, „damit die Journalisten nicht mit dem Laptop auf dem Schoß schreiben müssen“, sagt Hubert.

Beschallung zeitweise etwas zu laut

Als besonders aufwendig erwiesen sich die LED-Banden. Ihre Verkabelung liegt unter dem Hallenboden und ist über mehrere Bodentanks erreichbar - jedoch nur schwer nachvollziehbar. Das Signal laufe nicht wie erwartet in die Regie unter dem Dach, sondern in einen benachbarten, fensterlosen Raum, berichtete ein Helfer. „Wir waren vier Tage damit beschäftigt.“

Unterstützt wird der BSV in der Anfangsphase von einem Veranstaltungstechniker. Außerdem engagierte der Verein einen Supervisor für den Sicherheitsdienst. Die Ordner bekamen bereits eine Einweisung.

Grundsätzlich funktionierte die Beschallung beim Testspiel gut, zeitweise war die Lautstärke jedoch zu hoch. Der VIP-Bereich blieb geschlossen. Vor Spielbeginn gedachten Mannschaft und Fans dem langjährigen Betreuer Michael Jungblut, der am Sonntag im Alter von 75 Jahren verstorben war. In der abgedunkelten Halle zeigte die Videowand sein Bild. Viele Spielerinnen hatten Tränen in den Augen.

Titelfavorit kommt nach Buxtehude

Am Samstag wird es nun ernst. Für das Premierenspiel gegen den Thüringer HC (Anwurf 18 Uhr) wurden bereits 1200 Tickets verkauft, darunter 400 Dauerkarten. Die Preise bleiben unverändert: Sitzplätze kosten zwischen 17 und 33 Euro (ermäßigt 12 bis 26 Euro), Stehplätze 11 Euro (ermäßigt 7 Euro).

Sportlich wartet ein Schwergewicht auf den BSV: Mit dem Thüringer HC gastiert der Supercup-Sieger in Buxtehude. „Für mich ist Thüringen der Favorit auf die deutsche Meisterschaft. Aber wir wollen ihnen in eigener Halle trotzdem viel abverlangen“, sagt BSV-Trainer Dirk Leun. Die Auftaktniederlage in Blomberg sei gut aufgearbeitet worden. „Dort waren wir zu lieb. Wir müssen hinten mehr Zweikämpfe gewinnen und härter zupacken.“ Verzichten muss der BSV auf Isa Ternede, Carina Senel und Lilli Frey. Ende August treffen beide Teams im Pokal-Achtelfinale erneut aufeinander, dann in Thüringen.

Bereits um 15 Uhr beginnt die Eröffnungsfeier mit Hüpfburg, Handball-Darts, Foodtruck und einem Stand der Bundesliga-Mannschaft. Um 16.30 Uhr ist Einlass. „Dann wollen wir den Zuschauern zeigen, was die Halle zu bieten hat“, sagt Hubert.

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