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Polizei rechnet wegen Demo mit Verkehrsbehinderungen auf Sylt

Strandkörbe in Westerland auf Sylt. Auf der Insel ist am Samstag eine Demonstration geplant. Foto: Bodo Marks/dpa

Strandkörbe in Westerland auf Sylt. Auf der Insel ist am Samstag eine Demonstration geplant. Foto: Bodo Marks/dpa

Ungewohntes Bild auf Sylt: Für Samstag haben sich linke Demonstranten angesagt. Urlauber und Einheimische müssen sich zumindest auf Verkehrsbehinderungen einstellen.

Samstag, 16.07.2022, 08:00 Uhr

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Die Polizei rechnet am Samstag auf Sylt wegen einer Demonstration mit Verkehrsbehinderungen. Das Bündnis „Wer hat, der gibt“ hat neben einer Demonstration in Westerland auch einen Umzug nach Kampen angemeldet. Die Insel bleibe aber weiter erreichbar, sagte ein Sprecher der Polizei. Mit den Demos richten sich die Organisatoren gegen verschwenderischen Luxus und soziale Ungerechtigkeit. Erwartet werden mehrere Hundert Teilnehmer.

„Wer hat, der gibt“ kündigte an, dass Demonstranten mit dem Neun-Euro-Ticket unter anderem aus Hamburg, Köln, Berlin, Bremen oder Münster anreisen würden, „um die Reichen in ihren Feriendomizilen zu stören“. Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte.

Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) hatte auf Facebook mit dem Hinweis reagiert, dass die Insel mehr sei als der Urlaubsort von reichen Menschen und auch soziale Probleme habe. Dafür erhielt er zahlreiche und weit überwiegend zustimmende Reaktionen auf Facebook.

Linke Schleswig-Holstein ruft zur Teilnahme auf

Nach Angaben des Kreises Nordfriesland soll es am Samstag auf dem Rathausvorplatz von 13 Uhr bis 21.30 Uhr Redebeiträge und Musik geben. Erwartet werden zunächst etwa 30 und später am Abend bis zu 500 Teilnehmer. Außerdem soll es zwischen 12 Uhr und 17 Uhr einen Umzug von Westerland nach Kampen geben - rund 250 Teilnehmer werden erwartet.

Die Linke Schleswig-Holstein rief zur Teilnahme an den Demos auf. „Während die Armutsquote in Deutschland in der Corona-Krise auf einen Rekordwert gestiegen ist, knallen bei den Reichen weiter die Korken“, begründete die Partei ihren Aufruf. „Wir wollen die Forderung, Vermögen gerecht zu verteilen, nach Sylt tragen.“ (dpa)

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