THollywoodreif: Mit ChatGPT auf Entdeckungsreise durch Buxtehude
Im Buxtehuder Hafen ist ein Hauch von der Hanse-Vergangenheit spürbar. Foto: Meyer
Wo erlebt man die schönere Stadttour? Künstliche Intelligenz soll das beantworten. Wir starten den Städtevergleich in Buxtehude - mit Walk of Fame und Freddie Mercury.
Buxtehude. Der große Städtevergleich geht in die nächste Runde. Das TAGEBLATT hat die künstliche Intelligenz (KI), den Chatroboter ChatGPT, aufgefordert: „Ich möchte die Stadt in fünf Stunden zwischen 10 und 15 Uhr erkunden.
Dabei möchte ich die Altstadt und Sehenswürdigkeiten sehen, shoppen und eine Kleinigkeit essen und trinken. Außerdem möchte ich ein Museum besuchen, den Hafen und einen Park sehen. Kannst du mir eine passende Route vorschlagen?“
Aus diesen Vorgaben hat die KI einen Zeitplan und eine Route mit den wichtigsten Orten und Aktivitäten in beiden Städten gebastelt. Buxtehude oder Stade: In welcher Stadt kann man den besseren Stadtrundgang mit KI machen? Diese Frage beantwortet das TAGEBLATT mit Hilfe von fünf Kategorien:
- Aha-Erlebnis! An welchen Orten lerne ich etwas, das mich überrascht oder ich noch nicht wusste?
- Das gewisse Etwas! Welcher Stadtrundgang bietet mehr Besonderes, was ich Familie oder Freunden erzähle und empfehle?
- Für Jung und Alt! Welcher Stadtrundgang eignet sich mehr für alle Altersgruppen?
- Hilfe, bitte! Bei welchem Stadtrundgang wird Menschen mehr geholfen?
- Hier lässt es sich aushalten! Welcher Stadtrundgang hat mehr Orte, an denen ich (länger) entspannen kann?
Altstadt - 10 bis 10.45 Uhr
„Schlendere durch die charmante Fußgängerzone, vorbei an Fachwerkhäusern, dem Fleth und Viver“, schlägt ChatGPT vor. Wo die Bahnhofstraße endet, der Westviver fließt und Zwischen den Brücken beginnt, startet die Tour. Vor dem Beet am Hase-und-Igel-Brunnen steht eine Helmbox. Das Mitschleppen bleibt Radfahrern erspart. Mit solchen Extras punktet Buxtehude.

In der Langen Straße mischt sich Grün zwischen die erdtönigen Häuser. Violette Alpen-Alstern, weiße Margeriten und purpurroter Scheinsonnenhut blühen in dieser Pflanzenoase. Foto: Meyer
Buxtehude ist nicht Hamburg mit seinen Fleeten oder Amsterdam mit seinen Grachten, auch wenn ein Schild verrät: Die „grachtartige Flethanlage“ wurde nach niederländischem Muster gebaut. Aber an der Flethanlage wird klar: Wo Wasser ist, sind Menschen. Der Fleth belebt. Essen, Trinken, Klönschnacken.
Stade vs. Buxtehude
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Einen Kurzweg weiter, am Ende des Westfleths, ist der Marschtorzwinger. Den sollte man der KI zufolge gesehen haben. Ein Schild an einem Fachwerkhaus in der Fischerstraße klärt über die Sehenswürdigkeit auf: Der Marschtorzwinger ist der letzte von ehemals fünf Rundtürmen an den Eckpunkten der früheren Stadtmauer. Schilder wie dieses informieren an vielen Gebäuden.
Eindrücke aus der Buxtehuder Altstadt
Via Fischerstraße, Moortorstraße und Abtstraße führt die Tour zur St.-Petri-Kirche. Die Abtstraße hat wie die Westfleth-Passage einen Hauch von Mittelalterfilm und Harry-Potter-Winkelgasse. Nur werden im Abthaus & Co die Kochlöffel geschwungen, nicht die Zauberstäbe.

Der Altstadtparkplatz an der Hansestraße hat eine öffentliche Toilette. Hier können zudem E-Bikes aufgeladen werden. Foto: Meyer
Auf der Nordostseite der Kirche wird das Kopfsteinpflaster am Anfang der Abstraße von einem ebeneren Steinweg unterbrochen. Der macht es Gehbehinderten angenehmer, die Straße zu überqueren.

Nicht nur in der Abtstraße, auch am Stavenort: Hier wird es allen Menschen angenehmer gemacht, über die Straße zu kommen. Foto: Meyer
Museum - 10.45 bis 11.20 Uhr
Im Buxtehude-Museum für Regionalgeschichte und Kunst lässt sich das Gesehene mit Geschichte von damals und heute verknüpfen. 1983 wurde in Buxtehude die erste Tempo-30-Zone bundesweit eingeführt. Aha!

Historisch: Die 30er-Zone kommt aus Buxtehude. Foto: Meyer
Das Museum sorgt für weitere Ahas und Angeberwissen. Revolutionär: Erstmals in Deutschland konnten Schüler der Halepaghen-Schule ab 1966 Kurse wählen. 1972 wurde diese Oberstufenreform hierzulande Standard. Die Presse titelte: „Ein alter Schülertraum wurde wahr: Lehrer zum Aussuchen. Erfolgreiches Experiment in Buxtehude.“ Wer einen Lehrer nicht mag und deshalb einen anderen Kurs wählt, sollte „Danke, Buxtehude!“ sagen.

Top-Blick aus dem Museum über die Dächer von Buxtehude und auf seine St.-Petri-Kirche. Foto: Meyer
Touristen können Stadtgeschichte & Co digital erforschen, sich an einem XXL-Fernseher durch alle Epochen klicken. Besonders für Kinder, Jugendliche und Digital Natives wird der Museumsbesuch so lebhafter. Auch Behinderten wird mit vielerlei Angeboten geholfen.
Eindrücke aus dem Buxtehude Museum für Regionalgeschichte und Kunst
Hafen - 11.20 bis 11.50 Uhr
Die KI empfiehlt: „Spaziergang zum Stadthafen: Sehe alte Speicher, Wasserstimmungen und das Kulturforum am Hafen.“
Eindrücke aus dem Buxtehuder Hafen
Am Ende der Langen Straße weist eine Infotafel den Weg zum Hafen, auch in Blindenschrift. Die grauen Infotafeln mit Stadtplan, auf denen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten markiert sind, helfen an vielen Ecken in Buxtehude. Wer es lieber digital mag, scannt den QR-Code. Es ploppen auch Infos zu Wanderwegen rund um Buxtehude auf.

Positiv für Sehbehinderte: Die Stadt Buxtehude hat nicht nur am Hafen diese Schilder, die auch mit Brailleschrift Wege und Entfernungen zu den nächsten Sehenswürdigkeiten weisen. Foto: Meyer
Im Hafen ist nur noch wenig von der Hansegeschichte übrig, die das Museum lehrt. Da, wo mal ein großes Hafenbecken war und der Handel der Hanse florierte, liegen nur noch wenige Freizeitboote. Ein Fischbrötchen passend zum Hafen-Flair gibt es nicht. Die Infotafel sagt: 150 Meter zurück bis zur Altstadt.
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Snackpause - 11.50 bis 12.20 Uhr
Ein gemütliches Café regt die KI für „eine kleine Pause mit Flair“ an. Mir gefällt das Pfeffertörtchen am St.-Petri-Platz. Hier lässt es sich mit einem Blaubeerkuchen und Blick auf Marktplatz und Kirche aushalten.

Blaubeerkuchen im Pfeffertörtchen. Foto: Meyer
Beim Caffè Creme Solemio in der Westfleth-Passage erfrischen eine Kugel Blutorange und Mango bei 24 Grad für die weiteren Altstadtmeter.

Idylle am Fleth mit Blick auf die Flethmühle (Mitte): Hier können Buxtehuder und Touristen shoppen und vor allem frühstücken, Eis essen und Kaffee trinken. Foto: Meyer
Shopping - 12.20 bis 13.10 Uhr
„Besuch der Geschäfte in der Altstadt: Boutique-, Buch- und Spezialitätengeschäfte, Souvenir- oder Feinkostläden“ lauten die Tipps der KI. Bei dieser Etappe begegne ich Freddie Mercury, „Wolle“ Petry und The Police - bei der Suche nach Läden mit dem gewissen Etwas. Beim Musik Markt Buxtehude sind ihre Gesichter im Schaufenster auf Schallplatten und Musikalben zu sehen.

Wäre eine perfekte Zimmerdekoration: Schallplatte von Freddie Mercury. Foto: Meyer
The Show Must Go On. Der Stadtrundgang geht weiter. Vor dem Musikfachgeschäft ist eine Raute aus Messing in den Weg gefestigt. Sie erinnert an den Gewinner des Jugendbuchpreises Buxtehuder Bulle, Alan Gratz („Vor uns das Meer“, 2020). Aha!
Die Stadt weist nicht nur den Weg durch die Altstadt, sondern unterrichtet auf dem Weg auch Kultur. Was hat es mit den Platten auf sich, ChatGPT? Es ist der BULLEvard, Buxtehudes Walk of Fame.

Buxtehudes Hollywood, der BULLEvard: Messingplatten in der Altstadt zeigen, welche Autoren schon mal den Buxtehuder Bullen gewonnen haben. Foto: Meyer
Am Ausgang des Modehauses Stackmann zur Viverstraße lädt Tante Trude ein. Der Unverpackt-Laden bietet Spezialitäten und ist eine Empfehlung für Familie oder Freunde. Außerdem gibt es an der Straße eine Mitfahrerbank, um sich eine Mitfahrgelegenheit zu suchen. Daumen raus, vielleicht etwas warten, und einsteigen.

Wegweiser am Ausgang des Modehaus Stackmann. Außerdem lädt eine Mitfahrerbank ein, sich eine Mitfahrgelegenheit zu suchen. Foto: Meyer
Park und Ruhepause - 13.10 bis 13.40 Uhr
Nach mehr als 5000 Schritten und einem Spaziergang im Stadtpark: Pause auf einer Parkbank. Die Sonne knallt, aber die Bäume säumen die Bank mit Schatten. Auf dem Westviver fährt ein Mann Kanu, ein junger Mann knabbert an seiner Eiswaffel und starrt auf den Teich. Entspannung.

Blick auf den Westviver im Buxtehuder Stadtpark. Der beste Ausblick dort. Der Stadtpark ist eine Grünoase, aber unspektakulär. Foto: Meyer
Gastronomie gibt es im Stadtpark nicht, aber am Rand. Der Park ist nicht schlecht, aber das Besondere fehlt.
Abschluss in der Altstadt - 13.40 bis 15 Uhr
Die KI empfiehlt einen Spaziergang am Fleth. Am Westfleth lacht mich die Deutsche Nationalmannschaft an - auf dem Musikalbum „Fußball ist unser Leben“. Als Fußballfan stoppt man da. Der Plattenladen IsoVinyl, der am Eingang „Ik snack Schallplatt, du ok?“ fragt, ist eine Oase für Vinyl-Fans.

Im IsoVinyl werden Fußballfans und sämtliche Schallplattenjäger glücklich. Foto: Meyer
Am Stavenort überrascht mich noch mal eine postgelbe Telefonzelle, die Tauschbücherei. Wer noch auf der Suche nach „Die Suche“ von Charlotte Link ist, kann gegen ein Buch aus dem eigenen Buchregal tauschen.

Eine kostenlose, anonyme und nachhaltige Möglichkeit: die Tauschbücherei. Foto: Meyer
- Lesen Sie den KI-Stadtrundgang durch Stade in den kommenden Tagen - und das Ergebnis, wer diesen Städtevergleich gewonnen hat.
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