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Bundestagswahl

TWer ist der bessere Kandidat? Die SPD im Kreis Stade und die K-Frage

Wer soll es nach dem Ampel-Aus werden? Boris Pistorius (links) und Olaf Scholz stehen im Zentrum der parteiinternen Diskussion um den besten Kandidaten für die Bundestagswahl.

Wer soll es nach dem Ampel-Aus werden? Boris Pistorius (links) und Olaf Scholz stehen im Zentrum der parteiinternen Diskussion um den besten Kandidaten für die Bundestagswahl. Foto: Christian Charisius/dpa

Olaf Scholz hat das erste Zugriffsrecht: Viele Sozialdemokraten im Kreis Stade sehen den amtierenden Kanzler bei der K-Frage vorne. Es gibt aber auch andere Stimmen in der Region.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 20.11.2024, 17:15 Uhr

Landkreis. „Die aktuelle Diskussion um die Kanzlerkandidatur der SPD beschäftigt nicht nur die Medien, sondern auch unsere Mitglieder und Wähler“, reagiert der SPD-Unterbezirk Stade auf die Frage, wer für die SPD als Kanzlerkandidat antreten soll.

Er nimmt dazu eine klare Haltung ein: Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur liege bei den dafür zuständigen Parteigremien. „Eine öffentliche Debatte zu diesem Zeitpunkt hilft niemandem - weder der Partei noch unseren politischen Zielen“, heißt es in einem offiziellen Statement des Unterbezirks.

Olaf Scholz steht für Ruhe und Verlässlichkeit

„Unser Fokus liegt auf den Herausforderungen, die vor uns liegen - für die Menschen vor Ort und für unser Land“, sagt die SPD-Bundestagskandidatin Frauke Langen aus Harsefeld. Klar sei: „Olaf Scholz hat als amtierender Bundeskanzler ein starkes Profil gezeigt und vertritt Deutschland mit Ruhe, klarer Haltung und Verlässlichkeit auf internationaler Ebene“, so Langen.

Die SPD-Spitze im Landkreis Stade: Kai Koeser, Frauke Langen und Corinna Lange (rechts).

Die SPD-Spitze im Landkreis Stade: Kai Koeser, Frauke Langen und Corinna Lange (rechts). Foto: privat

Als Kanzler habe Scholz das „erste Zugriffsrecht“ auf die Kandidatur, „und wir unterstützen seine Arbeit vollumfänglich“, sagt Björn Protze, Kreistags-Fraktionsvorsitzender der SPD aus Stade. Gleichzeitig zeige die SPD, dass sie personell hervorragend aufgestellt sei. „Bemerkenswert ist doch, dass die SPD offensichtlich als einzige Partei mindestens zwei ernsthafte potenzielle Kandidaten hat“, so Protze.

Björn Protze ist Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Björn Protze ist Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Foto: privat

Kompetenz als Verteidigungsminister stärkt Sicherheit

„Mit Boris Pistorius stellen wir seit Monaten den beliebtesten Politiker Deutschlands. Sein Engagement und seine Kompetenz als Verteidigungsminister stärken nicht nur die Sicherheit unseres Landes, sondern auch das Vertrauen der Bürger in die SPD“, sagt Landtagsabgeordnete Corinna Lange, Co-Vorsitzende des Unterbezirks aus Deinste.

Unabhängig davon, wer Kanzlerkandidat oder Kanzlerkandidatin der SPD sei, „für uns vor Ort ist eines klar: Wir werden mit aller Kraft für unsere sozialdemokratischen Werte, für soziale Gerechtigkeit und eine starke Gemeinschaft kämpfen.“

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Die Partei sei und bleibe die Partei, „die für soziale Sicherheit, eine starke Wirtschaft und den Zusammenhalt der Gesellschaft steht. Das gilt für den Landkreis Stade genauso wie für den Bund“, sagt Langes Co-Vorsitzender Kai Koeser. Er ist auch Vorsitzender des Ortsvereins Stade.

Vertrauen in die Kompetenz der Parteispitze

Die SPD habe in ihrer Geschichte immer gezeigt, dass sie auch in schwierigen Zeiten geeint und kampagnenfähig sei. „Wir vertrauen auf die Kompetenz unserer Parteispitze und werden unseren Teil dazu beitragen, dass die SPD als stärkste politische Kraft aus der nächsten Bundestagswahl hervorgeht“, so Frauke Langen.

Christian Krüger ist Vorsitzender des Ortsvereins Buxtehude/Apensen und Ratsvorsitzender in der Hansestadt.

Christian Krüger ist Vorsitzender des Ortsvereins Buxtehude/Apensen und Ratsvorsitzender in der Hansestadt. Foto: Wisser

„Wir können als SPD stolz darauf sein, dass wir zwei geeignete Kandidaten haben“, sagt Christian Krüger, Vorsitzender des Ortsvereins Buxtehude/Apensen. Auch er unterstreicht, das könne keine andere Partei von sich sagen. Die Arbeit als Kanzler von Olaf Scholz sei besser gewesen, als sie in der Öffentlichkeit dargestellt worden sei, und Boris Pistorius sei ein toller Verteidigungsminister.

In seiner Brust schlagen zwei Herzen

Krüger wünscht sich eine schnelle Empfehlung des Bundesvorstands für einen Kandidaten, um das Thema zu entschärfen. „Entscheiden werden wir die Kanzlerfrage auf dem Bundesparteitag“, so Krüger. Nach seiner persönlichen Position gefragt, ist Christian Krüger ehrlich: „In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Ich mag beide.“

Heino Baumgarten aus Drochtersen war viele Jahre Geschäftsführer der SPD im Bezirk Nordwest und im Unterbezirk Stade.

Heino Baumgarten aus Drochtersen war viele Jahre Geschäftsführer der SPD im Bezirk Nordwest und im Unterbezirk Stade. Foto: SPD

Heino Baumgarten aus Drochtersen war viele Jahre Bezirks- und Unterbezirksgeschäftsführer der SPD. Er hält beide Politiker für geeignet, aber „das erste Zugriffsrecht hat der amtierende Kanzler“. Scholz ist aus Baumgartens Sicht der Richtige. „Olaf Scholz ist mit seiner ruhigen und beständigen Art der richtige Kandidat in gefährlichen Zeiten“, sagt Heino Baumgarten. Er fordert, wie viele andere, ein schnelles Ende der Debatte.

Dieser Sozialdemokrat wünscht sich Pistorius

Eine der führenden und meinungsstarken Figuren der SPD in Buxtehude und im Unterbezirk war auch Helmut Knoefel. Der Sozialdemokrat spricht sich als Einziger für Boris Pistorius aus. „Ich habe Zweifel, dass wir mit Olaf Scholz bei der Wahl etwas werden“, sagt Knoefel. Er habe sich zu lange von „Herrn Lindner zum Kasper machen lassen“.

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