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TZäsur bei den Elbe Kliniken und der SPD: Kai Holm gibt alle Ämter auf und tritt ab

Kai Holm gehört seit zehn Jahren dem Stader Kreistag an.

Kai Holm gehört seit zehn Jahren dem Stader Kreistag an. Foto: Wisser

Kai Holm: Dieser Name und sein Gesicht standen jahrzehntelang für die Arbeitnehmer der Elbe Kliniken und die Stader SPD. Damit ist jetzt Schluss. Und auch aus Buxtehude gibt es fast schon Historisches zu berichten.

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Von Karsten Wisser
Sonntag, 09.11.2025, 17:50 Uhr

Landkreis. Kai Holm gehört zu den prägenden Figuren im Landkreis Stade. Der Sozialdemokrat ist seit 30 Jahren Gesamt-Betriebsratsvorsitzender der Elbe Kliniken. Damit führt der 61-Jährige die Arbeitnehmervertreter des größten Arbeitgebers im Kreis an.

In den Kliniken in Stade und Buxtehude arbeiten mehr als 3000 Menschen. Im Betriebsrat ist Holm seit 34 Jahren, bei den Elbe Kliniken rund 40 Jahre. Das endet bald.

Kai Holm ist seit 40 Jahren bei den Elbe Kliniken.

Kai Holm ist seit 40 Jahren bei den Elbe Kliniken. Foto: Strüning

Holm bestätigte gegenüber dem TAGEBLATT, dass er im Laufe des kommenden Jahres auf alle Ämter verzichten und in den Ruhestand gehen wird. Holm ist auch Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Stade und Mitglied im Stader Kreistag. In der Ratsfraktion ist er seit 25 Jahren aktiv, im Kreisparlament seit zehn Jahren.

„Ich habe immer noch viele Antworten, bin mir aber nicht sicher, ob ich noch immer die richtigen Fragen stelle“, begründet Holm seinen Rückzug. Gewichtiger ist allerdings ein privater Grund: Holm wird bei seinem Abschied knapp 63 Jahre alt sein, seine Frau fast zehn Jahre älter. „Wir wollen noch möglichst viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen“, sagt er.

Unbequem: Kai Holm kritisierte auch SPD-Minister

Ob die SPD einen ihrer Anführer vermissen wird, ist dabei eine zwiespältige Frage. Fehler auf Landes- und Bundesebene in Sachen Gesundheitspolitik und Finanzierung der Krankenhäuser hat er immer klar und öffentlich benannt - auch wenn es die eigenen Minister verbockt hatten. Das ist bei der Partei nicht bei allen gut angekommen.

Katja Oldenburg-Schmidt gratuliert Gaby Wehrens (links) zur einstimmigen Wahl durch den Rat der Stadt Buxtehude

Katja Oldenburg-Schmidt gratuliert Gaby Wehrens (links) zur einstimmigen Wahl durch den Rat der Stadt Buxtehude Foto: Wisser

Während es in Stade also einen Abgang gibt, verzeichnet Buxtehude einen Zugang. Seit Anfang der Woche gibt es in der Stadtverwaltung eine fast schon historische Situation: Alle vier Fachbereichsleitungen sind besetzt, damit ist die vierköpfige Verwaltungsleitung komplett.

Das ist mit wenigen Ausnahmen eine Situation, an die sich nur noch wenige erinnern können. Grund für die Verbesserung ist der Dienstantritt von Gaby Wehrens (59). Sie hat am Montag die Leitung des Fachbereichs für Bildung, Jugend, Sport, Soziales und Senioren übernommen. In den vergangenen elf Jahren war die Stelle insgesamt nur 24 Monate besetzt.

Deshalb ist die Bürgermeisterin schuld

Wie das TAGEBLATT berichtete, überstanden zwei Leitungen die sechsmonatige Probezeit nicht. Zuletzt war Dirk Mellies nach gut einem Jahr auf seinen alten Posten in der Hamburger Verwaltung zurückgekehrt.

Die Probleme begannen 2014. Damals wählten die Buxtehuder Katja Oldenburg-Schmidt zum ersten Mal zur Bürgermeisterin. Eine Nachfolge für ihre vormalige Stelle als Fachbereichsleiterin zu finden, stellte sich als Mammutaufgabe heraus.

Wie lange alle vier Fachbereichsleitungen besetzt sind, ist aber noch unklar. Ralf Dessel, Buxtehudes Fachbereichsleiter für Finanzen und Erster Stadtrat, tritt bei der Kommunalwahl an und will im kommenden Jahr Buxtehuder Bürgermeister werden. Womöglich beginnt dann eine neue Suche.

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