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TTerrorverdacht auch im Kreis Cuxhaven - mutmaßliche Islamisten in U-Haft

In Wohnungen in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft verdächtige Substanzen entdeckt.

In Wohnungen in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft verdächtige Substanzen entdeckt. Foto: dpa

Ein geplanter Sprengstoffanschlag, zwei Männer in Untersuchungshaft - und plötzlich rückt auch der Landkreis Cuxhaven in den Fokus der Ermittler.

Von Tamina Francke Donnerstag, 04.09.2025, 07:30 Uhr

Bremerhaven/Cuxhaven. Die Polizei Bremerhaven hat zwei Männer im Alter von 34 und 19 Jahren festgenommen. Beide sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, Tötungsdelikte vorbereitet und eine Sprengstoffexplosion geplant zu haben.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Bremen kann eine islamistische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, wurden bereits am 26. August 2025 zwei Objekte in Bremerhaven durchsucht. Die Auswertung der dort gefundenen Beweismittel führte anschließend zu weiteren Einsätzen am vergangenen Sonntag (31. August 2025) in den frühen Morgenstunden - sowohl in Bremerhaven als auch im angrenzenden Landkreis.

Durchsuchung im Landkreis Cuxhaven bestätigt

Oberstaatsanwalt Frank Passade bestätigt auf Nachfrage der Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung, dass auch im Landkreis Cuxhaven ein Objekt durchsucht wurde. Zu Ort und Details äußert er sich jedoch nicht.

Festnahmen habe es dort nicht gegeben, auch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Cuxhaven seien seinen Informationen zufolge nicht beteiligt gewesen.

Chemikalien in Wohnung gefunden

Nach einem Bericht des Regionalmagazins „buten un binnen“ wurden bei den Durchsuchungen im Landkreis Cuxhaven Chemikalien in einer Wohnung gefunden.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen habe dies bestätigt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien die gefundenen Substanzen grundsätzlich geeignet, um zum Bau eines Sprengsatzes verwendet zu werden. Ob sie tatsächlich für ein solches Vorhaben vorbereitet wurden, ist jedoch unklar.

Weitere Beschuldigte im Fokus

Neben den beiden festgenommenen Männern wird nach dem Bericht von „buten un binnen“ auch gegen eine 64-jährige Frau ermittelt. Sie soll möglicherweise von den Plänen der Männer gewusst haben, befindet sich aber auf freiem Fuß.

Die Ermittler werfen den beiden Männern laut Staatsanwaltschaft vor, sich zu einem Mord verabredet und eine Sprengstoffexplosion vorbereitet zu haben. Zu einem möglichen Anschlagsziel gibt es derzeit keine Angaben. Die Ermittlungen dauern an, die Auswertung der sichergestellten Beweismittel ist noch nicht abgeschlossen.

Bündnis Deutschland fordert Abschiebung islamistischer Gefährder

Die Festnahmen und Durchsuchungen haben inzwischen auch eine politische Debatte ausgelöst. Die Bremer Fraktion der Partei Bündnis Deutschland forderte als Reaktion auf den Fall schärfere Maßnahmen gegen sogenannte islamistische Gefährder.

Fraktionschef Jan Timke warf dem Senat vor, Abschiebungen ausreisepflichtiger Gefährder zu verschleppen und die Polizei personell zu schwächen. Bremen sei längst ein „Ruheraum für Islamisten“, erklärte Timke. Der Senat hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. (dpa/pm/yvo)

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