TIm EVB-Zug: Mädchen geraten nach Schulausflug in Schlägerei - verletzt

Nach einem Streit mit mehreren Verletzten in der EVB-Regionalbahn bei Cuxhaven sucht die Bundespolizei einen jungen Mann. Foto: Lütt
Schülerinnen im Alter von elf und zwölf Jahren erleben in einem Regionalzug auf dem Weg nach Cuxhaven den Streit zwischen zwei Männern mit - und werden verletzt. Ein Angreifer flüchtet.
Dorum. Mehrere Menschen sind bei einer Schlägerei im Zug auf dem Weg nach Cuxhaven verletzt worden. Darunter befinden sich auch Kinder. Nicht einmal 24 Stunden zuvor hatte es bereits einen Einsatz am Cuxhavener Bahnhof gegeben.
Die RB33, die Regionalbahn 33 der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB), fuhr am Donnerstagmittag (19. Juni 2025) um 13.27 Uhr aus Bremerhaven kommend im Cuxhavener Bahnhof ein. Nach Aussagen von Fahrgästen war die Bahn „rappelvoll“. An Bord befanden sich auch 48 Kinder aus zwei Schulklassen (5. und 8. Klasse) der Realschule Cuxhaven. Doch aus ihrem ereignisreichen Ausflug nach Bremerhaven wurde ein tränenreiches Erlebnis.
Jugendlicher und Mann geraten in Streit
Plötzlich tönten laute Schreie durch den Zug. In der Bahn war es gegen 13 Uhr - kurz vor der Haltestelle Dorum-Wesermarsch - zu einem Streit gekommen. Ein Jugendlicher, der mit einem Freund unterwegs war, und ein 40-Jähriger gerieten aneinander. Der erwachsene Mann wurde bei der Auseinandersetzung am Kopf verletzt.
Der Zugbegleiter versuchte, die Kontrahenten zu trennen. In Dorum schmiss er die beiden Jugendlichen aus dem Zug, erklärt Simon Gruhl, Pressesprecher der für den Bahnverkehr zuständigen Bundespolizeiinspektion Bremen, auf Nachfrage der CN/NEZ-Redaktion. „Der Zugbegleiter hat super reagiert“, lobten zwei Realschullehrerinnen, die davon sprachen, dass der Erwachsene schwere Verletzungen davongetragen hatte, während der Jugendliche wohl ohne Blessuren aus der Schlägerei ging. Eine der beiden Frauen hatte eine Erste-Hilfe-Tasche dabei, woraus sie Pflaster, Desinfektionsspray und Kühlpack reichen konnte.

In einer EVB-Bahn ist es zu dem Streit gekommen. Foto: Koppe
Während die beiden Jugendlichen beim Halt in Dorum das Weite suchten und flüchteten, fuhr der verletzte 40-Jährige noch im Zug bis nach Cuxhaven. Hier warteten die Besatzungen von mehreren Rettungswagen und der Leitende Notarzt der Stadt Cuxhaven.
Mann und Mädchen verletzt
Nicht nur der Erwachsene zog sich bei dem Streit Verletzungen zu. Die beiden Kontrahenten waren laut Gruhl bei der Schlägerei in eine Sitzgruppe mit vier Mädchen im Alter von elf bis zwölf Jahren gestürzt. Zwei der Kinder, die von einem Schulausflug zurückkamen, wurden den Angaben zufolge leicht verletzt. Weil der Ausflug am Bahnhof endete, wurden sie von ihren Eltern in Empfang genommen und in die Cuxhavener Helios-Klinik gebracht, um die Verletzungen im Krankenhaus untersuchen zu lassen. Ein weiteres Mädchen erlitt einen Schock. Das vierte Kind blieb wohl unversehrt.
Mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus
Der 40-Jährige kam mit dem Rettungswagen in die Klinik und wurde stationär aufgenommen. Im Krankenhaus wurde er von Beamten der Bundespolizei vernommen. Laut Zeugen könnte es sich bei dem flüchtigen Täter aufgrund seines Verhaltens in der Schlägerei um einen Kampfsportler handeln. Sie beschrieben den Jugendlichen oder jungen Mann laut Bundespolizei wie folgt:
- 14 bis 18 Jahre alt
- schwarze, zurückgegelte Haare
- möglicherweise asiatischer Phänotyp mit gebräunter Haut
- bekleidet mit hellblauer Jeans und schwarzem Tanktop
- führte kein Gepäck mit
Die Bundespolizei hat laut Pressesprecher Gruhl ein Strafverfahren wegen Gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Nach CN/NEZ-Informationen will mindestens eine Mutter der verletzten Kinder Anzeige erstatten. Die Videoaufnahmen aus dem Zug wurden gesichert und werden ausgewertet. Zeugen, die etwas von der Auseinandersetzung im Zug mitbekommen haben, den flüchtenden Tatverdächtigen gesehen oder sonstiges zur Aufklärung beitragen können, melden sich bei der Bundespolizeiinspektion Bremen unter Telefon (04 21) 1 62 99 77 77 oder per Mail an bpoli.bremen@polizei.bund.de.
Am Cuxhavener Bahnhof ist es der zweite Einsatz in nicht einmal 24 Stunden. Erst am Mittwochnachmittag (18. Juni 2025) wurde ein 25-Jähriger ohne festen Wohnsitz in Gewahrsam genommen, nachdem er mit einem Messer auf eine Sitzbank eingestochen und damit hantiert hatte. Menschen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt. Der 25-Jährige kam im Anschluss in eine geschlossene Psychiatrie.