Arko-Filialen gerettet – Online-Geschäft soll ausgebaut werden

Das Logo der Firma Arko am Eingang einer Filiale. Foto: picture alliance / dpa
Gut neun Monate nach der Insolvenz ist die Sanierung der Süßwarenhändlers Arko, Eilles und Hussel geglückt. Rund 300 Filialen, darunter die Arko-Geschäfte in Stade und Buxtehude, mit insgesamt 1300 Beschäftigten sind gerettet.
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Das Amtsgericht Norderstedt hob die Insolvenzverfahren für die Arko GmbH, die Hussel GmbH sowie die J. Eilles GmbH & Co. KG auf. Dies teilte die Deutsche Confiserie Gruppe im schleswig-holsteinischen Wahlstedt mit. Neben dem Filialgeschäft will die Gruppe künftig noch stärker im Lebensmitteleinzelhandel und im Online-Geschäft vertreten sein. Bislang ist sie mit rund 4000 Verkaufstellen im stationären Einzelhandel und in Bäckereien präsent.
In Buxtehude findet sich eine Süßwarenfiliale von Arko Confiserie in der Langen Straße 49, in Stade gibt es ein Geschäft mit Kaffee, Pralinen und Gebäck in der Altstadt (Holzstr. 3).
Frisches Geld vom Investor
«Wir sind sehr froh, dass wir das Restrukturierungsverfahren nun mit Erfolg beendet und unser Unternehmen mit Blick auf den langfristigen und nachhaltigen Erfolg neu aufgestellt haben», sagte der Chef der Unternehmensgruppe, Patrick G. Weber. Nicht betroffen von dem Insolvenzverfahren war die Marke Eilles. Sie gehört der Kaffee-Gruppe Darboven. Die neben Arko und Hussel unter dem Dach der Gruppe geführte Handelskette Eilles ist Lizenznehmerin der Marke.
Die Süßwarenhändler verdanken die Sanierung im wesentlichen frischem Geld des alleinigen Investors Paul Morzynski, der 2014 bei Arko eingestiegen war. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus Hannover ist auch als Investor beim Grand Hotel Heiligendamm an der Ostsee bekannt.
«Ich bin der Überzeugung, dass kundenorientierter Einzelhandel eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat», sagte Morzynski. «Die Deutsche Confiserie Gruppe geht gestärkt und mit einer klaren Vision aus der Sanierung hervor.» 2016 hatte Arko von Darboven die Fachgeschäfte der Marke Eilles und 2018 die Süßwarenkette Hussel übernommen.
Erstes Covid-Schutzschirmverfahren
Der Rechtsanwalt Rainer Eckert, der das Insolvenzverfahren begleitet hat, sagte: «Wir sind froh, dass wir das bundesweit erste Covid-Schutzschirmverfahren zu einem erfolgreichen Abschluss führen konnten und sind überzeugt, eine langfristige Lösung für alle Beteiligten geschaffen zu haben.»
Das Insolvenzverfahren war nach dem Antrag Mitte Januar in Eigenverwaltung über die Bühne gegangen. Diese, nur für aussichtsreiche Fälle vorgesehene Spielart des Insolvenzrechts ermöglicht es dem bisherigen Management, Unternehmen unter Aufsicht eines Sachwalters selbst weiter zu führen. (dpa)