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Verkehr

B73: Volvo-Fahrer rast mit 128 statt 50 km/h durch Agathenburg

Mehr als 70 Stundenkilometer schneller als erlaubt war ein Volvo-Fahrer in Agathenburg unterwegs. Symbolfoto: PublicDomainPictures / Pixabay

Mehr als 70 Stundenkilometer schneller als erlaubt war ein Volvo-Fahrer in Agathenburg unterwegs. Symbolfoto: PublicDomainPictures / Pixabay

Beamten des Landkreises Stade ist am Donnerstagmorgen einen Raser ins Netz gegangen, der 78 Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs war. Mit 128 km/h preschte der Mann über die B73 in Agathenburg - erlaubt waren 50. Den Temposünder erwarten nun drastische Konsequenzen.

Donnerstag, 10.08.2023, 10:15 Uhr

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Im Rahmen einer Geschwindigkeitskontrolle am Donnerstagmorgen haben Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes den Fahrer eines Volvos mit Stader Kennzeichen erwischt, der gegen 5 Uhr mit 128 Kilometern pro Stunde auf der Bundesstraße 73 in Agathenburg unterwegs war, teilte Landkreis-Pressesprecher Daniel Beneke mit. Im Bereich der Ortsdurchfahrt gilt ein Tempolimit von 50 km/h.

Eine derart hohe Geschwindigkeitsüberschreitung hat erhebliche Konsequenzen: Den Raser erwartet ein Bußgeld von mindestens 800 Euro. Außerdem erhält er mindestens zwei Punkte im Fahreignungsregister beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg und er wird für mehrere Monate seinen Führerschein abgeben müssen. Zudem steht den Angaben zufolge der Verdacht im Raum, dass der Volvo-Fahrer vorsätzlich gehandelt hat. In diesem Fall muss er mit einem Strafverfahren sowie einer Verdoppelung des Bußgeldes rechnen.

Polizei und Landkreis gehen regelmäßig Raser ins Netz

Wie viele Verstöße im Rahmen der Kontrolle insgesamt festgestellt worden waren, konnte der Sprecher auf TAGEBLATT-Nachfrage nicht sagen.

Immer wieder machen Temposünder im Landkreis durch teilweise hohe Geschwindigkeitsübertretungen von sich Reden. So hatten Beamte des Landkreises im Juli einen Mercedes-Fahrer gestoppt, der mit 167 statt der erlaubten 70 km/h auf der Landesstraße 123 in Brest unterwegs war. Ingesamt waren 16 Verstöße festgestellt worden.

Diese Strafen drohen Rasern

Innerorts zu schnell gefahren:

  • bis 10 km/h: 30 Euro
  • 11 bis 15 km/h: 50 Euro
  • 16 bis 20 km/h: 70 Euro
  • 21 bis 25 km/h: 115 Euro, 1 Punkt
  • 26 bis 30 km/h: 180 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
  • 31 bis 40 km/h: 260 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 41 bis 50 km/h: 400 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 51 bis 60 km/h: 560 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
  • 61 bis 70 km/h: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
  • mehr als 70 km/h: 800 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

Außerorts zu schnell gefahren:

  • bis 10 km/h: 20 Euro
  • 11 bis 15 km/h: 40 Euro
  • 16 bis 20 km/h: 60 Euro
  • 21 bis 25 km/h: 100 Euro, 1 Punkt
  • 26 bis 30 km/h: 150 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
  • 31 bis 40 km/h: 200 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
  • 41 bis 50 km/h: 320 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 51 bis 60 km/h: 480 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 61 bis 70 km/h: 600 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
  • mehr als 70 km/h: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

(Quelle: ADAC, Stand: Juli 2023)

Landkreis nimmt durch Blitzer Millionen ein

Die zwölf stationären Blitzer, die drei mobilen Anlagen sowie die beiden semi-stationären Blitzer „Anette“ und „Tina“ bescheren dem Kreis Stade Einnahmen in Millionenhöhe: Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einnahmen auf gut 2,5 Millionen Euro - deutlich mehr als im Vorjahr. 2021 lagen die Einnahmen bei knapp 1,5 Millionen Euro. 

„Anette“ erwischte besonders viele Raser, mehr als 450.000 Euro der Einnahmen entfallen auf die Messanlage. Im Januar 2023 schaffte der Landkreis mit "Tina" einen weiteren Blitzer-Anhänger an, dieses Mal kaufte der Kreis das Gerät. Kosten: 250.000 Euro.

Die Blitzer erfreuen sich bei Autofahrern keiner allzu großen Beliebtheit. Für den einen oder anderen sind die Blitzer ein so großes Ärgernis, dass es in Vandalismus ausartet. So wurde „Anette“ Anfang März ernsthaft beschädigt. Der mobile Blitzer stand in Großenwörden in der Dorfstraße, wo Unbekannte laut Polizei die Schutzscheibe der Anlage auf bisher unbekannte Art und Weise zerstört haben. (vdb)

Übersicht: Die stationären Blitzer im Kreis Stade

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