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2. Bundesliga

Hat HSV-Stürmer Robert Glatzel das Potenzial für die Fußball-Nationalmannschaft?

Hamburgs Robert Glatzel steht auf dem Feld. Der HSV spielt am Freitag beim VfL Osnabrück. Foto: Swen Pförtner/dpa

Hamburgs Robert Glatzel steht auf dem Feld. Der HSV spielt am Freitag beim VfL Osnabrück. Foto: Swen Pförtner/dpa

HSV-Trainer Tim Walter sieht bei seinem Torjäger Robert Glatzel durchaus das Potenzial für die DFB-Elf. Lothar Matthäus hat dazu eine andere Meinung.

Donnerstag, 21.09.2023, 08:30 Uhr

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Für Lothar Matthäus ist HSV-Stürmer Robert Glatzel kein Kandidat für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. „Nichts gegen Glatzel. Er macht seinen Job super und trifft zuverlässig. Aber es ist die 2. Liga“, sagte Matthäus (62) der „Bild“ (Donnerstag). „Wir haben zu wenige sehr gute deutsche Mittelstürmer, aber in der 2. Liga müssen wir deshalb trotzdem nicht schauen.“

Der frühere ZDF-Sportreporter Béla Réthy hatte vor Kurzem gesagt, dass der 29-jährige Glatzel jemand für die DFB-Auswahl sei. Auch HSV-Coach Tim Walter befürwortete das „natürlich, auch wenn er in der 2. Liga spielt. Er macht seine Tore und seine Entwicklung ist stetig bergauf“, sagte der Trainer des Hamburger SV am Mittwoch.

An der Entwicklung Glatzels sieht der Trainer auch seinen eigenen Anteil. „Er hat ja auch bei anderen Vereinen gespielt. Da hat er zwar auch getroffen, aber definitiv nicht so häufig getroffen”, sagte der 47-Jährige, der seit 2021 mit Glatzel arbeitet. „Von daher ist es schön natürlich und freut mich sehr. Aber vor allem freut es mich für den Jungen.” In bislang 85 Liga-Spielen für den HSV traf er bereits 51 Mal.

Sollte Julian Nagelsmann als möglicher neuer Bundestrainer überhaupt mit einer „echten 9“ spielen, „dann ist für mich Füllkrug gesetzt“, erklärte Rekord-Nationalspieler Matthäus. Der Angreifer von Borussia Dortmund habe bewiesen, „dass er in der Nationalelf treffen kann, er spielt Champions League. Wie auch Behrens von Union, den ich als Back-up sehen würde. Und als Dritten Gnabry“, sagte der Weltmeister von 1990.

Glatzel setzt auf Lerneffekt nach Elversberg-Pleite

Glatzel beschäftigt sich aktuell weniger mit der Nationalmannschaft als mit der jüngsten Niederlage beim SV Elversberg (1:2) und dem kommenden Spiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky) bei Elversbergs Co-Aufsteiger VfL Osnabrück. Er setzt auf einen Lerneffekt bei der Mannschaft nach dem unerwarteten Rückschritt.

„Was wir uns ganz klar vornehmen, ist, dass wir auf gar keinen Fall zu wenig Prozentpunkte auf den Platz bringen”, sagte er der „Bild”. „Bei dem Spiel in Elversberg hat man gesehen, dass wir nicht zu 100 Prozent da waren, wie zum Beispiel gegen Schalke oder Hertha. Das waren beides Flutlichtspiele”, meinte er weiter.

Die Pleite im Saarland habe vielleicht daran gelegen, „dass wir unterbewusst nicht ganz so heiß darauf waren, wie vielleicht auf die Abendspiele. Wenn das so war, darf uns das natürlich nicht noch mal passieren.”

Die Partie beim Tabellenletzten aus Osnabrück, der zuletzt das Niedersachsen-Duell bei Hannover 96 0:7 verloren hatte, wollen die zweitplatzierten Hamburger in jedem Fall ernst nehmen. Glatzel: „Nach so einer Niederlage haben sie nichts mehr zu verlieren. Sie sind wie ein angeknockter Boxer, stehen mit dem Rücken zur Wand.” (dpa)

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