„Schwarzsehern“ droht Post: Rundfunkbeitrag wird geprüft

Der Rundfunkbeitrag beträgt derzeit monatlich 18,36 Euro. Foto: Gutierrez-Juarez/dpa
Es ist die dritte Großkontrolle in den vergangenen zehn Jahren. Wer ein Schreiben erhält, sollte zeitnah reagieren. Ansonsten drohen Geldbußen.
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Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio nimmt zum dritten Mal in zehn Jahren einen großen Abgleich der Meldedaten aller Erwachsenen in Deutschland vor. Ziel sei es „zu klären, für welche Wohnungen bislang kein Rundfunkbeitrag entrichtet wird“, teilte die Einrichtung in Köln am Mittwoch mit. Ausgewählte Daten der Einwohnermeldeämter werden dafür mit den Bestandsdaten abgeglichen. Der Meldedatenabgleich ist gesetzlich geregelt und findet – nach 2013 und 2018 – zum inzwischen dritten Mal statt.
Anfang November erhält der Beitragsservice erneut ausgewählte Daten der Einwohnermeldeämter zu allen volljährigen Bürgerinnen und Bürgern. Alle, die keiner zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnung zugeordnet werden können, schreibt der Beitragsservice dann ab dem 10. Januar 2023 sukzessive an und bittet um Rückmeldung.
Schreiben zum Rundfunkbeitrag: Was Sie tun müssen
Der Beitragsservice riet: „Auf die Klärungsschreiben sollten Angeschriebene zeitnah reagieren und dem Beitragsservice die benötigten Informationen zur eigenen Wohnung mitteilen. Die Rückmeldung geht am schnellsten online.“ Alternativ könne auch das beigefügte Antwortformular ausgefüllt und zurückgesendet werden.
Melden die Angeschriebenen zurück, dass für die Wohnung bereits ein Beitrag gezahlt wird, und teilen die entsprechende Beitragsnummer mit, werden ihre Daten unverzüglich gelöscht. Bei der Rückmeldung, dass noch kein Beitrag gezahlt wird, wird eine Anmeldung vorgenommen. „Reagieren angeschriebene Personen nicht auf die Schreiben, meldet der Beitragsservice sie automatisch an, da davon ausgegangen werden muss, dass für ihre Wohnung der Rundfunkbeitrag zu zahlen ist.“
Wer sich nicht anmeldet und ertappt wird, muss im schlimmsten Fall für die zurückliegenden Jahre nachzahlen. Zusätzlich droht eine Geldbuße, die je nach Fall zwischen 5 und 1000 Euro liegen kann.
Rundfunkbeitrag beträgt 18,36 Euro pro Monat
Der volle Rundfunkbeitrag beträgt seit dem 20. Juli 2021 18,36 Euro pro Monat. Der Beitrag ist allerdings nicht monatlich fällig, sondern im Quartal (55,08 Euro für drei Monate). Auch ohne Ferseher oder Radio ist der Beitrag pro Wohnung zu zahlen. Für Wohngemeinschaften wird nur ein Beitrag fällig. Wohnungsinhaber, die eine Haupt- und eine Nebenwohnung besitzen, können sich vom Rundfunkbeitrag für ihre Zweitwohnung befreien lassen.
Der Beitragsservice ist nach eigener Definition eine „nicht rechtsfähige Verwaltungsgemeinschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio“. Er ging 2013 aus der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) hervor, die bis Ende 2012 für den Einzug der Rundfunkgebühr zuständig gewesen war. (dpa/tip)
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