Dritter Aurubis-Mitarbeiter nach Gas-Unfall gestorben

Die drei Arbeiter im Alter von 24, 49 und 53 Jahren waren im Werk Ost am Donnerstag bewusstlos aufgefunden worden. Foto: dpa
Der schwere Chemie-Unfall beim Kupferbetrieb auf der Veddel hat auch dem dritten schwer verletzten Mann das Leben gekostet. Es ist der schwerste Unfall in der 157-jährigen Geschichte den Unternehmens.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Nach dem tödlichen Chemie-Unfall beim Kupferproduzenten Aurubis in Hamburg ist auch der dritte Mitarbeiter bereits am späten Freitagabend gestorben. Das bestätigte am Montag die Polizei. Der 53-Jährige war nach dem verheerenden Stickstoffaustritt am vergangenen Donnerstagmorgen mit schweren Vergiftungssymptomen in die Klinik gebracht worden. Der Mann Zustand des Mannes war seitdem akut kritisch.
Zuvor waren bereits am Donnerstagmorgen ein 49 Jahre alter Mitarbeiter sowie am Abend ein 24-jähriger Mann verstorben. „Das für uns schlimmste Szenario ist eingetreten und macht uns zutiefst betroffen“, so Aurubis-Vorstandsvorsitzender Roland Harings. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und weiteren Betroffenen, denen wir unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken.
Für den Dienstag ist im Aurubis-Werk in Hamburg eine interne Gedenkfeier geplant, wie ein Unternehmenssprecher der dpa sagte. Zudem seien Kondolenzbücher ausgelegt. Der Tod der drei Kollegen sei für alle ein Schockmoment. „So etwas hat es in der 157-jährigen Geschichte des Unternehmens noch nie gegeben.“
Schwerer Gas-Unfall bei Aurubis in Hamburg
Angaben eines Unternehmens zufolge ereignete sich der Unfall bei Instandhaltungsarbeiten in der Rohhütte Werk Ost, bei denen Stickstoff ausgetreten war. Die drei Aurubis-Mitarbeiter seien davon unmittelbar betroffen gewesen, sie waren Angaben der Polizei zufolge bewusstlos geworden, als es bei den Arbeiten aus noch ungeklärter Ursache zu einem mutmaßlichen Stickstoffaustritt kam.
Die Werksfeuerwehr barg laut Polizei die Verletzten aus dem Gefahrenbereich und begann umgehend mit Reanimationsmaßnahmen. Die Stickstoffhauptleitung wurde abgesperrt, so dass kein weiteres Gas austreten konnte. Der 49-Jährige starb am Donnerstag im Krankenhaus, teilte die Polizei weiter mit. Der 24 Jahre alte Mitarbeiter erlag ebenfalls seinen Verletzungen, hieß es weiter.
Wieso bei den Arbeiten Stickstoff ausgetreten sei, sei derzeit noch nicht klar. Die Ermittlungen dazu dauerten an, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Gemeinsam mit den zuständigen Ermittlungsbehörden arbeite man bei Aurubis daran, die Unfallursache aufzuklären. (dpa/st)