Diebe lassen Fluchtauto in Buxtehude zurück – Das ist über die Täter bekannt

Nach der Alarmierung kamen in Buxtehude auch Spürhunde bei der Suche nach den Dieben zum Einsatz. Foto: Marijan Murat/dpa
Tatorte in Ovelgönne, Wiepenkathen, Stade: Zwei Diebstahlserien halten landkreisweit an. In einem Fall blieben die Täter dieses Mal nicht unentdeckt - und offenbarten ihre Herkunft.
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Landkreis. Bislang noch nicht ergriffene Kupferdiebe trieben in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag an einem Hotelgebäude in Buxtehude-Ovelgönne ihr Unwesen. Wie Polizeisprecher Rainer Bohmbach am Montag mitteilt, seien an dem Hotel um kurz nach Mitternacht zwei Dachrinnen aus Kupfer abmontiert worden. Das wertvolle Metall lag den Angaben zufolge schon zum Abtransport bereit. Doch dann seien die Täter gestört worden.
„Sie ergriffen die Flucht. Durch einen aufmerksamen Zeugen konnte umgehend die Polizei alarmiert werden“, sagt Bohmbach. Das Hotel sei daraufhin von Beamten umstellt worden, zwei Spürhunde suchten im Gebäude nach den Tätern. Zudem sei eine Sofortfahndung eingeleitet worden. Mit Erfolg.
Diebe lassen Auto zurück - Beweise gesichert
Beamte des Buxtehuder Polizeikommissariats entdeckten das mutmaßliche Täterfahrzeug laut Mitteilung nahe des Hotels und der Bundesstraße 73. Es handele sich um einen silbernen VW-Touran mit polnischem Kennzeichen.
Der Wagen sei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stade sichergestellt und durchsucht worden. „Dabei konnten weitere Beweismittel aufgefunden werden“, teilt Polizeisprecher Rainer Bohmbach mit, hält sich wegen der laufenden Ermittlungen jedoch bedeckt.
Weitere Zeugen, die möglicherweise die Flucht gegen 0.25 Uhr beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 04161/ 647115 beim Kommissariat in Buxtehude zu melden.
Diebe dringen in Heizungsbetrieb in Stade-Wiepenkathen ein
Zuletzt hat es vermehrt Kupferdiebstähle im Landkreis Stade gegeben. Die Ziele sind dabei ganz unterschiedlich: Gelände von Handwerksbetrieben, Wohnhäuser, Rohbauten, Kirchen.
Einen weiteren Fall habe es jetzt am Freitag/Sonnabend gegeben. So seien in der Nacht zum Sonnabend Diebe auf das Firmengelände eines Heizungs- und Sanitärbetriebes an der Straße Am Tennisplatz in Stade-Wiepenkathen gelangt. Dort sei zunächst die Tür zu einer Werkhalle gewaltsam geöffnet worden, anschließend sei noch ein Rolltor aufgebrochen worden. Das Ziel der Diebe: eine größere Menge Kupferrohre und Kupferkabel.
Besonders dreist: Das Diebesgut wurde laut Polizei mit zwei Anhängern des Stader Heizungsbauers vom Firmengelände zu einem Nachbargrundstück transportiert und dann dort umgeladen. Die Anhänger ließen die Täter zurück.
Blaulicht
Serie von Kupferdiebstählen geht weiter
Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mehrere Tausend Euro. Die Tat sei in der Zeit zwischen Freitag, 22.45 Uhr, und Sonnabend, 8.45 Uhr, erfolgt. Wer möglicherweise verdächtige Beobachtungen gemacht hat, meldet sich bei der Stader Polizei unter Telefon 04141/ 102215.
SUV in Stade entwendet: Immer mehr Autodiebstähle
Unterdessen geht auch die Serie von Autodiebstählen weiter. Bereits in der Zeit zwischen Donnerstag, 17. Oktober, 7 Uhr, und Freitag, 15.15 Uhr, sei in der Töpferstraße in Stade ein SUV der Marke Kia geknackt und entwendet worden. Das rote „Sportage“-SUV mit dem Kennzeichen STD-HM 256 habe auf einem Stellplatz geparkt. Der Wagen habe laut Polizei noch einen Wert von 20.000 Euro.
Zuletzt hatte es in der Region inklusive der Nachbarkreise beinahe täglich Meldungen von gestohlenen Fahrzeugen gegeben, darunter 100.000-Euro-Modelle von Porsche oder Land Rover. Ein Anstieg der Taten ist seit August laut Polizei zu erkennen.
Im jüngsten bundesweiten Lagebericht des Bundeskriminalamtes (BKA) heißt es zur Täterschaft: „Ein Großteil der Täterinnen und Täter sind in organisierten Gruppierungen aktiv.“ Entwendung, Handel und Transport teilen sie untereinander auf. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der registrierten Tatverdächtigen bundesweit um 10,2 Prozent auf 19.660 an.
„Osteuropa ist bei der internationalen Kfz-Verschiebung nach wie vor eine wichtige Ziel- und Transitregion“, berichten die Ermittler. Die Türkei ist das wichtigste Transitland bei Fahrzeugen für den Nahen und Mittleren Osten. „Insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate haben einen hohen Stellenwert als Absatzmarkt für hochwertige, in Deutschland entwendete Fahrzeuge und Kfz-Teile“, schreibt das BKA im Lagebericht.
Die neuen Tricks der Autodiebe
Zunehmend beobachtet die Polizei, dass reisende Tätergruppen in Wohnungen einbrechen, Fahrzeugschlüssel entwenden und dann das dazugehörige Auto stehlen. Alternativ greifen sie auf technische Hilfsmittel zurück. Dazu zählen zum Beispiel sogenannte Funkstreckenverlängerer, die eine Öffnung von Fahrzeugen auf eine längere Distanz ermöglichen.
Vandalismus am Horneburger Autohaus
5000 Euro Sachschaden - das ist derweil die teure Bilanz von Vandalen in Horneburg. In der Zeit zwischen Freitag, 17.30 Uhr, und Sonnabend, 15 Uhr, seien bei einem Autohaus im Gewerbegebiet am Schützenweg die Scheiben von vier Fahrzeugen eingeschlagen und beschädigt worden. Zudem sei die gläserne Eingangstür des Firmengebäudes zerstört worden. Gestohlen worden sei offenbar nichts, auch das Autohaus selbst sei nicht betreten worden, so die Polizei. (pm/tip)