TAngriff auf Start-Zug: Darum fielen die Bahnen wirklich aus

Plötzlich kommt der Stein geflogen. Die Frontscheibe der Bahn bleibt unbeschädigt. (Symbolfoto) Foto: Lütt
Eine gefährliche Tat und ihre Konsequenzen bis in den Abend hinein: Pendler aus dem Landkreis Stade mussten am Mittwoch erneut Ausfälle hinnehmen. Das war der Grund.
Stade/Cuxhaven. Erneut ist ein Stein auf einen Zug der Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe geworfen worden. Verletzte gab es zwar nicht, dafür aber Folgen im Bahnverkehr zwischen Cuxhaven, Stade und Hamburg-Harburg.
Auf Nachfrage der „Niederelbe-Zeitung“ teilt Robert Hemp, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg, mit, dass der Zug am Mittwochmittag gegen 12.30 Uhr zwischen Neugraben und Fischbek getroffen wurde - von wem, sei noch unklar. Nach dem Täter oder den Tätern „wird gefahndet“, so Hemp.
Sofort habe der Lokführer eine Schnellbremsung eingeleitet. Weil der Zug zu diesem Zeitpunkt aber „nicht schnell gefahren“ sei, wurde keiner der 150 Fahrgäste verletzt. Auch die Frontscheibe beziehungsweise der Sichtbereich des Lokführers blieb unbeschädigt.
Nach Angaben von Start-Unterelbe-Geschäftsführer Lars Kappel blieb es beim Lackschaden. „Der Zug stand erst mal, bis die Bundespolizei den Schaden aufgenommen hatte.“ Wie hoch die Schadenssumme genau ist, wird aktuell noch von den Beamten ermittelt, erklärt Sprecher Hemp.

Bereits Anfang März wurde ein Stein auf einen Zug geworfen. Dabei wurde die Scheibe beschädigt. Foto: Bundespolizei
Verspätungen auf der Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg
Der Einsatz war gegen 13.15 Uhr beendet. Anschließend wurde die Strecke wieder freigegeben. Allerdings: „Auch nachfolgende Züge waren [von Verspätungen] betroffen“, resümiert der Geschäftsführer der Bahn-Tochter. Weil der Zug den ganzen Tag im Wendeverkehr eingeplant war, kam es bis in den Abend hinein zu Verzögerungen.
Es ist nicht der erste Vorfall in jüngerer Vergangenheit auf der Bahnstrecke zwischen Cuxhaven und Hamburg. Bereits Anfang März hatten Unbekannte einen Stein auf einen in den Cuxhavener Bahnhof einfahrenden Start-Unterelbe-Zug geworfen und dabei eine Scheibe beschädigt. Ermittelt wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Die Bundespolizei warnt: Das Bewerfen von Zügen sei „gefährlich sowie strafbar. Durch dieses leichtfertige und fahrlässige Verhalten gefährden die Täter nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Personen wie etwa die im Zug befindlichen Reisenden.“
Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Hamburg zeitweise gesperrt
Auf der Strecke zwischen Hannover und Hamburg ist es am Donnerstag zu massiven Beeinträchtigungen im Bahnverkehr gekommen. Nach einem Polizei- und Notarzteinsatz im Bereich Meckelfeld im Landkreis Harburg wurde der Fernverkehr am Vormittag über Rotenburg umgeleitet, wie eine Bahnsprecherin bestätigte. Am Mittag wurde der Verkehr in beide Richtungen wieder freigegeben, sagte die Sprecherin.
Online-Auskunft
Technik-Panne hinterlässt ratlose Metronom-Fahrgäste
Reparatur an Oberleitung
Zugverkehr zwischen Hamburg und Lübeck wieder regulär
Betroffen war auch der Regionalverkehr. Die Strecke Hamburg-Lüneburg war in beide Richtungen gesperrt worden, hieß es auf der Seite des Metronoms. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. (dpa)

Reisende und Pendler mit dem Metronom mussten sich am Donnerstagvormittag in Geduld üben. (Archivbild) Foto: Bodo Marks/dpa