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Atomkraft

Mauer-Bau: In Gorleben regt sich Widerstand

Die Genehmigung für das Zwischenlager in Gorleben erlischt im Jahr 2034.

Die Genehmigung für das Zwischenlager in Gorleben erlischt im Jahr 2034. Foto: Philipp Schulze/dpa

Wie soll der Atommüll gelagert werden? In Gorleben regt sich Widerstand gegen eine geplante Mauer um das Castor-Lager.

Von dpa Donnerstag, 02.11.2023, 15:30 Uhr

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Gorleben. In einem Brief an den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Chris Kühn, kritisieren die Bäuerliche Notgemeinschaft, Rechtshilfe Gorleben und Bürgerinitiative Umweltschutz (BI), dessen Äußerung bei einem Besuch zur „wachsenden Wandstärke“ in Gorleben. Der Grünen-Politiker hatte im Oktober darauf verwiesen, dass 2024 eine zusätzliche Mauer um die Halle hochgezogen werde.

„Das geschah bereits an Standorten mit robusteren Hallen wie in Biblis, Isar, Gundremmingen, Grafenrheinfeld sowie Krümmel, Lingen, und Unterweser und entkräftet unser Argument, dass eine zehn Meter hohe Mauer keinen Schutz gegen Drohnenangriffe oder einen gezielten oder zufälligen Flugzeugabsturz darstellt, nicht im Geringsten“, heißt es in dem Brief. Die BI fordert für Gorleben im Wendland einen kompakten Neubau, angelehnt an das Bauvorhaben in Lubmin/Greifswald.

Bürgerinitiative gegen Mauer um Castor-Lager in Gorleben

Zudem fordern sie mehr Kontrolle über das Forschungsprogramm der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ). „Es reicht nicht, der BGZ ihre Forschungsausrichtung zu überlassen, dafür braucht es in den Zwischenlagerregionen einen Begleitprozess und eine finanzielle Unterstützung bei der Gegenexpertise“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Nach jahrelangem Streit um den Standort Gorleben war der Salzstock im Landkreis Lüchow-Dannenberg aus der Endlagersuche für Atommüll herausgefallen. Er bleibt mit dem Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle und dem Castorlager Atommüllstandort. Solange es kein Atommüllendlager gibt, wird der Müll obertägig gelagert, wie im Falle Gorleben weit über die einst genehmigte Zeit hinaus. Die Genehmigung für das Zwischenlager erlischt 2034. Ehmke fordert eine oberirdische Verbunkerung.

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Harry Foese
19.02.202420:08 Uhr

In Gorleben wurden Milliarden Steuergelder für ein sinnloses Atommüllendlager verschwendet aufgrund einer Anweisung des damaligen MP der CDU Herrn Ernst Albrecht ( Vater von Ursula von der Leyen ) dieser Standort wäre seiner Meinung nach geeignet. Obwohl es sich später herausstellte das es eine politische Entscheidung ohne Prüfung war. Für Gorleben muß jetzt zügig eine Lösung gefunden werden, die diesen Irrsinn endlich beendet.

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