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Messerstecherei

Clan-Prozess: 34-Jähriger steht in Stade wegen Mordes vor Gericht

Der 34-jährige Angeklagte sitzt zu Prozessbeginn in einem Verhandlungssaal des Landgerichts. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im März 2024 einen 35-Jährigen mit einem Messerstich in den Kopf getötet zu haben. Hintergrund soll ein Streit zwischen zwei Großfamilien gewesen sein.

Der 34-jährige Angeklagte sitzt zu Prozessbeginn in einem Verhandlungssaal des Landgerichts. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im März 2024 einen 35-Jährigen mit einem Messerstich in den Kopf getötet zu haben. Hintergrund soll ein Streit zwischen zwei Großfamilien gewesen sein. Foto: -/dpa Pool/dpa

Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Großfamilien in der Stader Innenstadt im März wurde ein 35-Jähriger getötet. Vor dem Landgericht Stade begann heute der Prozess gegen einen 34-Jährigen.

Von Redaktion Dienstag, 05.11.2024, 15:45 Uhr

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Stade. Von Björn Vasel, Susanne Helfferich, Britta Feindt und Janine Vonderbank

Nach der Tötung eines 35-Jährigen am Stader Hafen im März dieses Jahres hat am Dienstag vor dem Landgericht Stade der Prozess gegen einen 34-Jährigen begonnen. Die Hauptverhandlung am Dienstagmorgen wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Schon vor Prozessbeginn am Dienstagmorgen fuhren Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei Streife durch die Stader Altstadt; die Ritterstraße wurde abgeriegelt.

Angehörige der Clan-Familien und Pressevertreter standen vor dem Gerichtsgebäude Schlange, die von Ermittlern aus dem Bereich „Organisierte Kriminalität“ der Stader Polizeiinspektion inspiziert wurde.

TAGEBLATT-Reporter vor Ort berichten von sehr aggressiver Stimmung. Die Clans haben sich vor der Gerichtstür gestritten und Pressevertreter abgedrängt. Die Frau des Opfers hat geweint.

Staatsanwaltschaft Stade wirft Angeklagtem Tötung aus Heimtücke und niederen Beweggründen vor

Der 34-Jährige muss sich vor Gericht wegen Tötung eines 35-jährigen Rivalen auf offener Straße und vor den Augen von Polizeibeamten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen vor, das Opfer heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben. Er ist wegen Mordes angeklagt.

Vorausgegangen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft „schwere Konflikte“ zwischen der Familie des Angeklagten und des Opfers. Beide Clans betreiben Shisha-Shops. Als die Familie des Angeklagten einen neuen Shop in Stade eröffnete, habe sich das Verhältnis zwischen den Beteiligten weiter verschlechtert, sagte die Staatsanwältin.

Bei einem Zusammentreffen von Mitgliedern der Familien in der Stader Innenstadt soll die Situation eskaliert sein. Der Angeklagte habe sein Opfer von hinten mit einem Messerstich in den Kopf getötet. Er habe damit eine „vermeintliche Ehrverletzung endgültig“ beenden wollen, sagte die Staatsanwältin. Bei der Tat seien Polizeibeamte anwesend gewesen, die versucht hätten, die Kontrahenten zu trennen. Das Landgericht Stade hat vorerst 16 Verhandlungstage anberaumt - bereits bis in den Februar 2025 hinein.

Zwischen September 2022 und März 2024 hatten dieser Fall und zwei weitere in Stade für Aufsehen gesorgt: Ein Mann erschoss einen 23-jährigen Mitarbeiter eines Imbisses. Mitte Januar dieses Jahres soll eine Gruppe einen 44-Jährigen am Bahnhofsparkplatz durch Schläge und Tritte so schwer verletzt haben, dass er starb. (mit dpa)

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde um 15.46 Uhr aktualisiert.

Ein Polizist steht nahe des Landgerichts Stade.

Ein Polizist steht nahe des Landgerichts Stade. Foto: Vasel

Vor dem Landgericht Stade herrschte vor Beginn der Verhandlung am Dienstag dichtes Gedränge.

Vor dem Landgericht Stade herrschte vor Beginn der Verhandlung am Dienstag dichtes Gedränge. Foto: Vasel

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Rüdiger Hülsmann
05.11.202412:07 Uhr

Kommentar von der Redaktion gelöscht - Doppelpost. TAGEBLATT online

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Rüdiger Hülsmann
05.11.202412:07 Uhr

Wenn Krawalle sind. Warum werden keine Platzverweise ausgesprochen. Bei Widerstand Festnahme!

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Tobias Archut antwortete am
05.11.202414:31 Uhr

Wo steht was von Krawallen?

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