TDiese Bäckerei aus dem Kreis gehört zu den beliebtesten deutschlandweit

Tradition und moderne Kreationen kommen an der Bäckertheke offenbar am besten an. Foto: dpa
Zuletzt nahmen die Schreckensmeldungen über insolvente Bäckereien fast kein Ende. Jetzt mal erfreuliche Nachrichten. Das Magazin „Falstaff” hat nach den beliebtesten Backstuben gefragt - und eine besondere aus dem Kreis Stade gekürt.
Buxtehude/Düsseldorf. „Falstaff” wollte von seiner Leserschaft wissen, wo man bundesweit das beste Brot und die süßesten Teilchen findet.
Das Ergebnis: Den meisten kommt es laut Abstimmungsergebnis nicht ausschließlich auf ein breites Sortiment in der Lieblingsbäckerei an, sondern vielmehr auch auf die Verwendung hochwertiger Zutaten, handwerkliche Tradition und Innovationsfreude.
Und genau mit diesen Faktoren kann auch der in der Online-Umfrage prämierte Landkreis-Betrieb als drittbeliebteste Bäckerei in Niedersachsen punkten. Den Spitzenplatz belegt die Buxtehuder „Backsau” Sascha Schäfer.
Buxtehuder „Backsau” niedersachsenweit auf drittem Platz
Der Bäckermeister und geprüfte Brot-Sommelier siegte bereits 2021 gemeinsam mit Mitgründer Peter Unterschütz beim „Gründerstar“ des Landkreises. Schäfer betreibt neben seinem Ladengeschäft mit gläserner Backstube in der Bertha-von-Suttner-Allee 2 in Altkloster noch eine Filiale bei Stackmann in der Buxtehuder Innenstadt.
Die „Backsau” (gleichzeitig sein Spitzname) selbst bezeichnet sich als „Bäcker aus Leidenschaft“. Als Freund des „ehrlichen, guten Brotes“ verzichtet der Inhaber auf Fertigmischungen und Backmittel, setzt stattdessen auf „hochwertige Rohstoffe aus der Region“.

Sascha Schäfer in der gläsernen Backstube der „ Backsau “. Foto: Ina Frank/Archiv
Außergewöhnliche Kreationen und alte Handwerkskunst
Die Brote der „Backsau“ sind zum Teil besondere Kreationen wie „Popeye Dinkel-Baguette“ – zu den Zutaten gehört natürlich Spinat – oder „Currywurst Brot“. Letzteres hat Schäfer bereits während seiner vorherigen Tätigkeit im Braugasthaus „Altes Mädchen“ in Hamburg entwickelt. Dort feierten öfter Hochzeitsgesellschaften, nachts gab es noch Currywurst, die Reste verarbeitete Schäfer als Brot.
Schäfer ist wichtig, dass die Kunden im Geschäft direkt mit ihm reden und auch Kritik äußern können. Die „Backsau“ öffnet erst mittags; in Altkloster Dienstag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, bei Stackmann von 10 Uhr an (bis 17 Uhr, montags und sonnabends frei). Nachtarbeit gibt es bei ihm nur sonnabends, wenn in Altkloster die Filiale von 9 bis 13 Uhr öffnet. Die „Backsau“ weiß, gerade wegen der Nachtarbeit steigen viele aus dem Bäckerhandwerk aus.
Umfrage: Die 10 besten Bäcker in Niedersachsen
In einer Welt, in der die Massenproduktion oft den Vorrang habe, blieben Bäckereien wahre Bastionen des Handwerks, in denen althergebrachte Rezepte und Fertigungstechniken weiterhin höchste Relevanz hätten, schreibt das renommierte Magazin „Falstaff”. „Bäckereien sind weit mehr als bloße Nahrungsmittelproduzenten: Sie sind Hüterinnen und Hüter von Tradition, Qualität und Geschmack. Welche Institutionen diese Verpflichtung zur kulinarischen Vollendung bringen, konnte die ,Falstaff'-Community im Zuge einer zweiwöchigen Abstimmung kundtun“, so „Falstaff”-Herausgeber Wolfgang M. Rosam.
In einer ersten Phase wurden online je nach Bundesland die zehn beliebtesten Backstuben und Café nominiert. Dann durfte über die Sieger abgestimmt werden.
Die „Backsau“ kommt im Niedersachsen-Voting auf elf Prozent der Stimmen. Nur noch übertrumpft durch die beiden Sieger Henne's Backhaus nahe Hannover (38 Prozent) und die Landbäckerei Scholz aus Rinteln-Deckbergen (29 Prozent).
Die weiteren Plätze:
- 4. Bäckerei Becker, Delmenhorst
- 5. Backhaus Wegener, Hameln
- 6. Markus-Bäckerei Deiterding, Hessisch Oldendorf
- 7. Bäckerei & Konditorei Hacke, Meinersen
- 8. Brotmanufaktur Das Brot., mehrere Standorte
- 9. Bäckerei Borchers, Hannover
- 10. Bäckerei Vahldiek, mehrere Standorte
Bäcker in der Krise - Aus für Hase & Igel in Buxtehude
„Wir werden nicht mehr Bäckereibetriebe werden. Ältere Betriebe brechen raus und es gibt kaum Nachfolger.“ So lautete im TAGEBLATT die düstere Prognose von Carsten Richter, Obermeister der Innungsbäcker Harburg-Lüneburg-Stade, mitten in der Energie-, Inflations- und anhaltenden Fachkräftekrise im Frühjahr dieses Jahres.
Richter selbst führt im Landkreis Stade zehn Verkaufsstellen. Jeder Betrieb sei unterschiedlich aufgestellt, manche auch von persönlichen Schicksalen wie beispielsweise einer Erkrankung betroffen. „Es gibt Bäckereien, denen geht es richtig gut - bei einigen Betrieben ist das anders“, sagt Richter. Dort spielten hohe Energiepreise, Personalmangel und steigende Personalkosten eine große Rolle. Das Credo an der Theke landauf und landab: Das Brötchen muss bezahlbar bleiben.

Die Buxtehuder Bäckerfilialen von Hase & Igel mussten zu Jahresbeginn 2023 schließen. Foto: Karsten Wisser/Archiv
In Buxtehude hatte erst im Februar die Traditionsbäckerei Hase & Igel nach 120 Jahren für immer ihre Türen geschlossen. „Der Betrieb lässt sich wirtschaftlich nicht mehr darstellen“, hatte Inhaber und Bäckermeister Hauke Dammann das Aus für den Betrieb erklärt. Dammann hatte das Geschäft von seinem Vater übernommen. Während der Corona-Zeit hatte der Betrieb bereits mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.
Jüngst mussten im Landkreis die Filialen des insolventen „Garde“-Bäckers umfirmieren oder schließen. Mit der Backkette Lila Bäcker meldete erst in der vergangenen Woche ein norddeutschlandweit verbreitetes Großunternehmen mit allen gut 230 Filialen und 1600 Mitarbeitern Insolvenz an.
Die beliebtesten Bäckereien in Hamburg
- 1. Brotkumpels – Die Saselbäcker
- 2. Sören Korte Brotmanufaktur
- 3. Schmidt und Schmidtchen
- 4. Café Luise, kleine Bäckerei
- 5. Bread.
- 6. Café Reinhardt
- 7. Bäckerei Konditorei Pritsch
- 8. Bäckerei Wiedenroth
- 9. Springer Bio-Backwerk
- 10. Café Stenzel,
Über Falstaff
Falstaff ist mit einer Auflage von 147.564 Exemplaren das größte Magazin für kulinarischen Lifestyle im deutschsprachigen Raum.