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Hochwasserschutz

Elbdeich-Alarm im Landkreis Harburg

Die Pläne für den Ausbau der Schutzdeiche an Luhe, Seeve, Ilmenau, Roddau und am Neetzekanal sind bereits 14 Jahre alt. Passiert ist seitdem nichts.

Die Pläne für den Ausbau der Schutzdeiche an Luhe, Seeve, Ilmenau, Roddau und am Neetzekanal sind bereits 14 Jahre alt. Passiert ist seitdem nichts. Foto: Jens Büttner/dpa

Der Schutzwall an den Elbe-Nebenflüssen bröckelt erheblich - und das seit Jahren. Zwei Landkreise wollen sich das nicht mehr bieten lassen und fordern Tempo vom Land.

Von dpa Montag, 04.11.2024, 07:55 Uhr

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Winsen. Die Landkreise Harburg und Lüneburg, Elbanrainerkommunen und Deichverbände haben sich besorgt über ungenügend ertüchtige Deiche gezeigt. Im Rahmen der Herbstdeichschauen fordern sie Nachbesserungen bei den Deichen. 

„Umweltminister Christian Meyer (Grüne) muss die erforderlichen personellen und finanziellen Prioritäten für den Hochwasserschutz setzen“, betonten die CDU-Landräte Rainer Rempe (Harburg) und Jens Böther (Lüneburg) in einer Mitteilung. „Wir haben akute Defizite im Bereich des Hochwasserschutzes an den Haupt- und Schutzdeichen.“ 

Ursache der schleppenden Realisierung von Deichbaumaßnahmen, des Bau- und Planungsstillstands sei eine unzureichende Unterstützung des Landes bei Planung und Finanzierung. Dem Land scheine der Ernst der Lage vor Ort nicht ausreichend bewusst zu sein, hieß es weiter. Der Zustand der Schutzdeiche entspreche nicht mehr den heutigen Standards. Sie könnten ihren Zweck nicht mehr hinreichend erfüllen, gerade mit Blick auf den Klimawandel mit zunehmenden Starkregen- und Hochwasserereignissen.

Landkreise fordern mehr Geld

Wie notwendig ein Ausbau und die Erhöhung der Deiche auf den neuesten technischen Stand sind, habe der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits 2020 in einer Bestandsanalyse festgestellt. So müssen die Elbdeiche angesichts der Herausforderungen ertüchtigt und erhöht werden – um bis zu 1,30 Meter. Der Hauptdeich von der Landesgrenze Hamburg bis in den Landkreis Lüneburg beispielsweise soll nach den Planungen von derzeit 8,40 bis 8,90 Metern auf 9,50 Meter erhöht werden.

Das Land habe zwar für die Jahre 2023 bis 2027 insgesamt 100 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in Niedersachsen bereitgestellt. Doch das reiche bei weitem nicht – allein für die Landkreise Harburg und Lüneburg liege der Investitionsstau bei rund 200 Millionen Euro.

J
Jochen Mextorf
04.11.202409:00 Uhr

Vor kurzem noch schritten die Deichbeobachter fürbass und lobten den ausgezeichneten Zustand der Deiche. Alles war Fake?

D
Dirk Dreyer antwortete am
04.11.202417:48 Uhr

..die Deichschau , die sie meinen war an den Deichen der Elbe und nicht an den Deichen der Nebenflüsse, das ist eine andere baustelle ...

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