Zähl Pixel
Politik

Grüne Bürgermeisterin kritisiert Scholz' Führungsstil – Tschentscher hält dagegen

Die SPD-Politiker Olaf Scholz (r.) und Peter Tschentscher.

Die SPD-Politiker Olaf Scholz (r.) und Peter Tschentscher.

Dass es in der Ampelkoalition zuweilen sehr hörbar knirscht, zeigt der Streit ums Heizungsgesetz und die Kindergrundsicherung. Über die Führungsqualitäten von Bundeskanzler Olaf Scholz gibt es im Hamburger Rathaus jedoch gespaltene Meinungen.

Freitag, 21.07.2023, 13:40 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat seinen Amtsvorgänger Olaf Scholz (beide SPD) gegen Kritik an dessen Regierungsführung als Bundeskanzler in Schutz genommen. Zwar hätte es beim Gebäudeenergiegesetz besser laufen können, aber: „In anderen Bereichen hat die Bundesregierung einen guten Job gemacht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Tschentscher erinnerte daran, dass es unter Scholz' Führung gelungen sei, in wenigen Monaten unabhängig vom russischen Erdgas zu werden. „Das hat diese Bundesregierung mit Bravur geleistet. Aber gelöste Probleme bewegen die Menschen nicht so wie die ungelösten“.

Deutschland können „in diesen Zeiten froh sein, einen führungsstarken, politikerfahrenen Kanzler zu haben, der nicht auf Pressearbeit, sondern auf Problemlösung setzt“, sagte Tschentscher. „Er stimmt sich gut ab mit den Regierungen in Europa und im transatlantischen Bündnis und geht zum richtigen Zeitpunkt die Schritte, die nötig sind.“

Tschentscher widerspricht Zweiter Bürgermeisterin

Die Kritik von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Die Grünen), die jüngst in einem Interview mit Blick auf den Streit um Heizungsgesetz und Elterngeld das Erscheinungsbild der Bundesregierung moniert und Scholz' Führungsrolle als „nicht sonderlich verantwortungsbewusst“ kritisiert hatte, kann Tschentscher nicht nachvollziehen. „Sie hat im Grunde gesagt, dass der Bundeskanzler den grünen Wirtschaftsminister (Robert Habeck) früher hätte in die Schranken weisen müssen. Das ist eine bemerkenswerte Feststellung für eine Politikerin aus dem grünen Lager.“

Scholz sei in der Bundesregierung mit drei Partnern darauf angewiesen, „dass die Minister und Koalitionsspitzen mit Konsensbewusstsein arbeiten“, sagte der Bürgermeister. Dabei tun sich Grüne und FDP in einigen Themen schwer.“ (dpa)

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.