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HVV gibt 3 Millionen Euro für Werbung aus

Eine bunte U-Bahn vom Typ DT5 steht im Bahnhof Elbbrücken. Mit dem Zug, der komplett im switch-Look gestaltet wurde, wollten HVV und Hochbahn auf das Projekt der Mobilitätsapp aufmerksam machen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Eine bunte U-Bahn vom Typ DT5 steht im Bahnhof Elbbrücken. Mit dem Zug, der komplett im switch-Look gestaltet wurde, wollten HVV und Hochbahn auf das Projekt der Mobilitätsapp aufmerksam machen. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Mit Werbung für mehrere Millionen Euro sollen die Hamburger zum Umsteigen auf Bus und Bahn motiviert werden. Der Senat hat sich ein ehrgeiziges Ziel für 2030 gesetzt. Zugleich nimmt die Zahl der Autos in der Stadt wieder zu.

Donnerstag, 13.10.2022, 08:31 Uhr

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Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) gibt in diesem Jahr voraussichtlich rund drei Millionen Euro für Werbung aus. Das Budget für "Maßnahmen in der Marktkommunikation" liege bei 3,2 Millionen Euro, 2,5 Millionen seien bis Ende September ausgegeben worden, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker mit. Im Vorjahr hatte der HVV gut 2,9 Millionen Euro für PR-Zwecke aufgewendet, zehn Jahre zuvor waren es nur 1,7 Millionen Euro gewesen.

Fahrgastzahl soll sich um 50 Prozent erhöhen

Ziel sei, den Anteil der mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegten Wege am Gesamtverkehr bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern, hieß es in der Senatsantwort. Dafür müsse sich die Fahrgastzahl um etwa 50 Prozent im Vergleich zu 2017 erhöhen. In der Corona-Pandemie fuhren zeitweise aber 75 Prozent weniger Menschen mit Bus und Bahn. Erst das 9-Euro-Ticket habe die Fahrgastzahlen wieder auf Niveau der Vergleichsmonate im Jahr 2019 gebracht. Im Jahr 2017 waren rund 780 Millionen Passagiere gezählt worden, im vergangenen Jahr laut HVV nur 678 Millionen.

Die Hamburger Hochbahn ließ sich im vergangenen Jahr ihren Unternehmensbericht gut 78 000 Euro kosten. Allein die Druckkosten betrugen rund 7500 Euro. Die "nach ökologischen Produktionsstandards" gedruckte Ausgabe sei notwendig, um mögliche Bewerber und Stakeholder der Branche bundesweit besser zu erreichen, erklärte der Senat. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) gaben für ihren Geschäftsbericht nur rund 9000 Euro aus und versandten ihn ohne weitere Kosten digital.

Verkehrswende noch nicht in Sicht

Trotz der Kampagne zum Umsteigen auf Bus und Bahn zeichnet sich bei der Zahl der Autos in Hamburg keine Trendwende ab. Zum Stichtag 1. Oktober waren rund 810 000 Autos zugelassen. Das waren zwar weniger als am 1. September 2021, als nach Senatsangaben gut 818 000 Fahrzeuge gezählt wurden. Allerdings liegt die aktuelle Zahl höher als vor einem halben Jahr. Am 1. April 2022 waren nur rund 804 000 Autos in Hamburg registriert. (dpa/set)

Eine S-Bahn der Linie S3 fährt in den Hauptbahnhof in Hamburg ein. Foto: Daniel Reinhardt/dpa.

Eine S-Bahn der Linie S3 fährt in den Hauptbahnhof in Hamburg ein. Foto: Daniel Reinhardt/dpa.

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