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Kolumne

TLaptop auf dem Schoß: Das Reporterleben ist manchmal abenteuerlich

Der Reporter bei der Arbeit im Kehdinger Stadion: Es gibt WLAN, Käffchen und eine warme Decke.

Der Reporter bei der Arbeit im Kehdinger Stadion: Es gibt WLAN, Käffchen und eine warme Decke. Foto: Struwe (nomo)

Kein Strom, kein Tisch - und jetzt plötzlich professionelle Bedingungen in der neuen Halle Nord: So unterschiedlich arbeiten Sportreporter bei BSV und D/A.

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Von Tim Scholz,
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Von Daniel Berlin
Dienstag, 07.10.2025, 17:50 Uhr

Landkreis. Als Reporter, der seit Jahren über den Buxtehuder SV schreibt, ist man einiges gewohnt. In der alten Halle Nord saß man zuerst in einem Geräteraum, mit eingeschränktem Blick auf das Spielfeld. Später, während Corona, rückte man auf die andere Seite und landete irgendwann im Fanblock, direkt in der ersten Reihe. So nah dran, dass die Zuschauer den eigenen Bericht mitlesen konnten.

Mit der neuen Halle Nord sollte alles besser beziehungsweise professioneller werden. Doch beim ersten Heimspiel vor einem Monat sah es noch ganz anders aus: keine Arbeitstische, keine funktionierenden Steckdosen, ein überlastetes WLAN. Einige Pressevertreter suchten sich freie Plätze auf der Tribüne und schrieben mit dem Laptop auf dem Schoß. Und die eigentlich reservierten Presseplätze wurden kurzerhand an Zuschauer verkauft. Bundesliga geht anders.

Kleine Kühlschränke und schöne TV-Bilder

Nun haben Stadt und Verein, die im September einen öffentlichen Streit über die Hallennutzung austrugen, reagiert. Am Sonntag beim Spiel gegen Göppingen gab es plötzlich alles, was Reporter brauchen: Tisch, Strom, stabiles Internet. So ließ es sich arbeiten. Und nicht nur dort: Auch die Getränkeverkäuferinnen klagten bei der Hallenpremiere noch über zu kleine Kühlschränke - jetzt freuen sie sich über zwei mannshohe Geräte. Alles lief rund.

Auch optisch konnte sich die Halle sehen lassen: Das Heimspiel wurde mit fünf Kameras live im Free-TV übertragen: blauer Hallenboden, elektronische Bande und volle Ränge kamen dort besonders gut rüber. Trainer Dirk Leun sprach danach begeistert von einer „tollen Chance“. Nur an einigen Stellen hakt es noch: Die Torschützinnen tauchten auf der Videowand nicht auf, und das Event könnte noch etwas mehr Show vertragen.

Die Halle Nord hat im Fernsehen einen guten Eindruck gemacht.

Die Halle Nord hat im Fernsehen einen guten Eindruck gemacht. Foto: Jan Iso Jürgens

Immerhin: Sogar im offiziellen Liveticker der Liga stimmt jetzt wieder alles. BSV-Handballerin Lin Lück heißt nun endlich wieder Lück - und nicht mehr Lin Glück. Ein bisschen Symbolik steckt da vielleicht drin.

Warme Decke gegen die feuchte Kälte

Und in Drochtersen? Da hat sich der Dienstlaptop über die Jahre auf dem geräumigen Presseplatz im Kehdinger Stadion längst an die schnelle WLAN-Verbindung gewöhnt. Auf dem Stuhl des Reporters liegt das bequeme Sitzkissen schon bereit. Decke gefällig? Bei feuchter Kälte ist die hilfreich. Der Mann vom Verein, links neben dem Reporter, fragt noch schnell, ob er ein Käffchen, Wasser oder Cola bringen kann. Dann ist Anpfiff.

Bei Flutlichtspielen ist es nur ein wenig dunkel in der Arena. Aber daran arbeitet D/A.

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