Mann stirbt nach schwerem Unfall beim Hamburger Ironman – Zwei Verletzte

Jedermänner im Rahmen der Europameisterschaft, Ironman. Kurz vor dem Start am Jungfernstieg. Foto: Georg Wendt/dpa
Nach einem tragischen Unfall beim Hamburger Ironman ist ein Mann gestorben, zwei weitere wurden verletzt. Der Triathlon um die Europameisterschaft wird trotzdem fortgesetzt. Es kam zu absurden Szenen.
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Der Unfalltod eines Motorradpiloten überschattet die Ironman-Europameisterschaft in Hamburg. Der Fahrer eines Begleitmotorrads wurde am Sonntag bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Teilnehmer des Triathlons auf der Radstrecke getötet. Der Einsatzleiter der Polizei bestätigte der ARD-„Sportschau“, dass der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle gestorben sei.
Der Teilnehmer sei schwer verletzt worden, aber nach derzeitigem Stand nicht in Lebensgefahr. Der Kameramann auf dem Motorrad sei leichter verletzt und wurde wie der Triathlet ins Krankenhaus gebracht. Die ARD brach ihre Live-Übertragung ab.
Ursache ist noch ungeklärt
Der Unfall geschah 2:25 Stunden nach dem Start auf einer geraden Strecke parallel zu einem Deich. Aus noch unbekannten Gründen kam es zu der Kollision. „Hintergründe des Zusammenstoßes - ob das medizinisch vorbedingt war beim Kradfahrer - sind rein spekulativ“, sagte der Einsatzleiter der ARD. „Ob es ein Ausweichverhalten gab, ist eigentlich fast nicht zu erklären, weil es eine gerade Strecke ist. Eigentlich ein unspektakulärer Streckenverlauf für diesen Bereich.“
In der ARD-Liveübertragung hatte der frühere Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle als Co-Kommentator gesagt: „Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs.“ Bedenken hatte es schon vor dem Rennen wegen der an einigen Stellen engen Radstrecke gegeben.
Absurde Szene an der Unfallstelle
Nachdem die Unfallstelle abgesperrt worden war, gab es die absurde Szene, dass die Triathleten ihre Fahrräder über den Deich vorbeitragen mussten. Das Rennen wurde trotz des Vorfalls nicht abgebrochen. Die Entscheidung werde in den USA getroffen, hieß es von den Hamburg-Organisatoren. In Tampa (Florida) sitzt die World Triathlon Corporation, der die Marke Ironman gehört und die sie weltweit vermarktet.
Bei dem Rennen ist auch Jan Frodeno am Start. Der Unfall geschah wenige Meter hinter ihm. Für den dreimaligen Ironman-Weltmeister und Triathlon-Olympiasieger von 2008 ist es das letzte Rennen als Profi in Deutschland. Ende des Jahres beendet der 41 Jahre alte Weltrekord-Halter auf der Langdistanz seine Karriere. Sein Ziel ist in diesem Jahr die WM im September in Nizza.
Frodeno Vierter - Chevrot erneut Europameister
Jan Frodeno hat bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg den Titel verpasst. Der 41 Jahre alte dreimalige Weltmeister wurde am Sonntag in seinem letzten Profi-Rennen in Deutschland Vierter. Der gebürtige Kölner beendet am Ende des Jahres seine Sport-Karriere.
Der Franzose Denis Chevrot verteidigte seinen Titel vor dem Belgier Pieter Heermeryck und dem Dänen Kristian Hogenhaug. Frodeno kam 5:18 Minuten nach Chevrot ins Ziel auf dem Rathausmarkt.

Jan Frodeno hat bei der von einem tödlichen Unfall überschatteten Ironman-EM den Titel verpasst.
Angesichts des Todes eines Fahrers eines Begleitmotorrads war das sportliche Ergebnis am Sonntag allerdings zweitrangig. Nach etwa 2:25 Stunden Rennzeit war der Motorradpilot mit einem Teilnehmer auf der Radstrecke frontal zusammengestoßen.
Nach Angaben der Polizei starb der 70 Jahre alte Motorradfahrer noch am Unfallort, der Sportler (26) wurde schwer verletzt. Der Kameramann (50) auf dem Motorrad erlitt einen Schock und wurde wie der Triathlet in ein Krankenhaus gebracht. Trotz des Unfalls wurde das Rennen fortgesetzt. (dpa)