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Notruf in der Leitstelle: Mann wird am Telefon zum Geburtshelfer

Leitstellen-Mitarbeiter Thomas Bölscher sagt: „Ich habe nur meine Arbeit gemacht“. (Symbolbild)

Leitstellen-Mitarbeiter Thomas Bölscher sagt: „Ich habe nur meine Arbeit gemacht“. (Symbolbild) Foto: Matthias Balk/dpa

Klinik zu weit entfernt, Rettungswagen noch unterwegs: Bei einer Geburt kommt es auf einen Leitstellen-Mitarbeiter an - der am Telefon hilft. Rückblickend gibt sich Thomas Bölscher bescheiden.

Von dpa Montag, 15.09.2025, 10:44 Uhr

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Osnabrück. Unverhofft zum Geburtshelfer ist ein Mitarbeiter der Leitstelle Osnabrück am Telefon geworden. Gegen Mitternacht ging der Notruf ein: Der werdende Vater berichtete von Schmerzen seiner Partnerin, die sich als Wehen herausstellten, wie der Landkreis Osnabrück jetzt mitteilte.

Leitstellen-Mitarbeiter Thomas Bölscher war schnell klar, dass die werdenden Eltern es wohl nicht mehr bis in ein Krankenhaus schaffen würden - auch ein Rettungswagen war noch einige Minuten entfernt.

„Dürfen keine Zeit verlieren“

„Mir war sehr schnell klar, dass wir keine Zeit verlieren dürfen“, erinnert sich Bölscher an das Telefonat im August. „Ich habe versucht, Mutter und Vater so ruhig wie möglich die Schritte zu erklären, die sie unternehmen müssen.“

Bölscher habe klare und präzise Anweisungen gegeben, schreibt der Landkreis: die richtige Lagerung, Atemtechniken, die Versorgung des Neugeborenen.

Mutter und Kind sind wohlauf

Letztlich die gute Nachricht: Das Baby kam gesund und noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte zur Welt; Mutter und Kind waren wohlauf. Mit dem Rettungswagen ging es zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus.

Bölscher gibt sich bescheiden: „Ich habe nur meine Arbeit gemacht. Das Wichtigste ist, dass Mutter und Kind wohlauf sind.“ Sein Chef Benjamin Winter ist voll des Lobes: „Thomas Bölscher hat in dieser nicht alltäglichen Situation herausragende Arbeit geleistet.“ Er stehe damit stellvertretend für das Engagement und die Professionalität des gesamten Teams der Leitstelle.