Rolle rückwärts: Aldi stellt Angebot wieder ein – Klage gegen Toom

Der Aldi-Onlineshop wurde 2021 gegründet. Foto: Georg Hilgemann/dpa
Ende September ist Schluss. Beim Discounter gibt es dann nichts mehr via Klick. Auch bei Lidl sind Kunden sauer. Das ändert sich gerade in den Supermärkten.
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Landkreis/Hamburg. Fahrräder, Laptops, Laubbläser und Mikrowellen: Das und vieles mehr gibt es im Onlineshop von Aldi Nord und Aldi Süd. Aber nicht mehr lange. Denn der Betrieb soll Ende September eingestellt werden, wie die Lebensmitteldiscounter ankündigten.
Man wolle sich auf das Kerngeschäft und den stationären Handel fokussieren, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Bestellungen im Onlineshop seien noch bis zum 30. September möglich. Kundinnen und Kunden sollen über einen Newsletter sowie einen Hinweis auf der Website informiert werden. Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dem Vernehmen nach ihre Jobs verlieren. Zuvor hatte die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet.
Aldi schließt Onlineshop: Diese Bereiche sind betroffen
Betroffen ist nur der Aldi-Onlineshop, in dem fast ausschließlich Nonfood-Artikel verkauft werden wie Haushaltsgeräte, Multimedia, Heimwerkerbedarf und Einrichtungsgegenstände. Die Apps und Internetpräsenzen der beiden Discounter soll es weiterhin geben. Hier finden sich Rezepte und aktuelle Sonderangebote für Lebensmittel, die in den Aldi-Filialen erhältlich sind. Dort können Kunden auch künftig Produkte aus dem Nonfood-Bereich kaufen. Angebote wie „Aldi Talk“, „Aldi Reisen“ und „Aldi Foto“ bleiben ebenfalls bestehen.
Der Aldi-Onlineshop war 2021 gegründet worden, er ist und war nach Informationen der dpa jedoch nicht profitabel.
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Neue Regel bei Lidl: Dieser Service kostet plötzlich Geld
Plötzlich taucht auf dem Kassenbon ein Extra-Betrag auf – und manche Lidl-Kunden sind sauer: Wer in der Obst- und Gemüseabteilung die dünnen Knotenbeutel für lose Waren nutzt, muss jetzt einen Cent pro Stück zahlen. Was vorher kostenlos war, kostet jetzt Geld.
Lidl zieht mit einer Regelung nach, die bereits bei Kaufland und Aldi eingeführt wurde. Die Gebühr soll Plastikmüll reduzieren, doch nicht alle Kunden sind begeistert. Das berichtete unter anderem „merkur.de“. In den sozialen Medien gibt es wütende Kommentare. Das TikTok-Video eines Lidl-Filialleiters zeigt, dass einige Kunden sich in Massen mit den Beuteln eingedeckt haben – auf Kosten der Umwelt.
Lidl führt Extra-Gebühr ein
Laut Lidl geht es nicht ums Geld, sondern um Nachhaltigkeit. Plastik soll weniger genutzt werden. Doch viele Kunden sehen es anders und ärgern sich über die zusätzliche Ausgabe. „Ein Cent für ein Stück kleines Plastik? Ciao, mit mir nicht“, „Nicht euer Ernst“ und „Bald müssen wir Eintritt bezahlen“, werden einige Kommentare von merkur.de zitiert. Doch es gibt auch viele positive Kommentare. Ob weitere Supermärkte folgen, bleibt abzuwarten.
Irreführende Werbung? Umwelthilfe im Klagerausch
Wegen möglicherweise irreführender Werbung mit Umweltvorteilen zieht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen fünf bekannte Unternehmen vor Gericht. Betroffen seien die Konzerne Coty, L‘Oréal, Deichmann, Tchibo und Toom, wie der Umweltverband der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die entsprechenden Unterlassungsklagen seien bereits Anfang März bei den jeweils zuständigen Landgerichten in Darmstadt, Düsseldorf, Bochum, Hamburg und Köln eingereicht worden.
Die DUH wirft etwa dem US-amerikanischen Kosmetikkonzern Coty mit deutschem Sitz in Darmstadt vor, Sonnencreme als „ocean friendly“, also „ozeanfreundlich“, zu bewerben, ohne zu erläutern, „welchen Gehalt“ er dieser Eigenschaft zugrundelege. So steht es in der Klageschrift, die der dpa vorliegt.
Auch Tchibo und Deichmann würden ihre Schuhe und Kleidung als „nachhaltig“ bezeichnen, ohne dies näher zu begründen. Im Falle der Baumarktkette Toom beklagt die Deutsche Umwelthilfe, dass der Konzern Laminat verkaufe und dieses als „gut für die Umwelt“ bezeichne. Auch das vom L‘Oréal beworbene „Nachhaltigkeits-Engagement“ des Unternehmens stellt die DUH infrage.
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Konzerne haben bereits mit Anpassungen reagiert
Auf Anfrage der dpa teilten die beklagten Konzerne zunächst mit, dass Ihnen die Klageschriften noch nicht offiziell zugestellt worden seien. Deichmann, Coty und Tchibo gaben an, bereits auf die Vorwürfe der DUH mit Anpassungen reagiert zu haben.
Eine Sprecherin von Coty Deutschland äußerte sich überrascht über das Vorgehen des Umweltverbands. Der Konzern habe bereits im vergangenen Jahr entschieden, die beanstandete Bezeichnung „ocean friendly“ nicht mehr zu verwenden und die Produktion dementsprechend umgestellt. Die Deutsche Umwelthilfe sei auch seit Januar darüber informiert. Eine Klage erscheine ihr deshalb „einigermaßen erstaunlich“, sagte die Sprecherin.
Den Inhalt ihrer Werbeaussage verteidigte sie. Es sei gerechtfertigt, von „ozeanfreundlichen“ Produkten zu sprechen, da die Aussage auf wissenschaftlichen Studien basiere. Auf welche Studien sie sich dabei konkret bezieht, sagte die Sprecherin zunächst nicht.
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Deichmann teilte mit, eine Abmahnung der DUH vorliegen zu haben bezüglich der vermeintlich irregulären Verwendung des Begriffs „nachhaltig“ im Online-Shop des Unternehmens. Auch Deichmann habe bereits Anpassungen dazu vorgenommen. „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst“, hieß es.
Tchibo betonte auf Anfrage, bereits auf eine Abmahnung der DUH mit Änderungen reagiert zu haben. In der nun eingereichten Klage der DUH sehe er daher einen „formaljuristischen Schritt“, wie ein Sprecher schrieb.
Seit Dezember 2024 hat die DUH nach eigenen Angaben 19 Verfahren wegen möglicherweise ungerechtfertigter Werbung mit Umweltvorteilen angestrengt - einschließlich der fünf neuen Fälle. Insgesamt habe der Verband in bislang 64 Fällen wegen irreführender Werbung mit Klima- oder Umweltvorteilen Unterlassungserklärungen gegen Unternehmen erwirkt.
Coca Cola bringt neue Flaschengröße raus: Das steckt dahinter
Coca Cola erweitert sein Sortiment und bringt eine 0,85-Liter-Flasche auf den Markt. Sie liegt zwischen den bekannten Größen von 0,5 und 1,25 Litern. Laut dem Unternehmen soll die Coca-Cola-Flasche vor allem Singles und Einzelkonsumenten ansprechen.

Jetzt im April bringt Coca Cola eine neue Flaschengröße heraus - speziell für Singles. Foto: Walzberg/dpa
Die neue Größe wurde speziell für den Einzelhandel entwickelt. Coca-Cola reagiert damit auf veränderte Konsumgewohnheiten. Immer mehr Menschen leben in Single-Haushalten oder trinken Softdrinks alleine – und genau für diese Zielgruppe soll die neue Flasche ideal sein.
Der Vorteil: Sie ist größer als eine 0,5-Liter-Flasche, sodass ihr länger etwas davon habt, aber kleiner als eine 1,25-Liter-Flasche, die oft nicht auf einmal leer wird. So bleibt die Kohlensäure länger erhalten, und ihr müsst keine abgestandene Cola trinken.
Ob die neue Flaschengröße langfristig bleibt, hängt davon ab, wie gut sie bei euch ankommt.
Großer Textildiscounter vor dem Aus: 1.300 Filialen in Gefahr
Der Textildiscounter NKD steht möglicherweise vor einem Verkauf, der die Zukunft von etwa 1300 Filialen in Deutschland beeinflussen könnte. Der britische Finanzinvestor TDR Capital, der seit 2019 Eigentümer von NKD ist, plant laut Berichten des „Manager Magazins“ einen Verkauf. Als potenzieller Käufer wird der polnische Handelskonzern Pepco gehandelt, der bereits seit zwei Jahren versucht, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Mit einem Jahresumsatz von über 6 Milliarden Euro könnte Pepco die finanziellen Mittel für eine Übernahme bereitstellen.
Mögliche Auswirkungen auf Kunden und Standorte
Sollte die Übernahme durch Pepco erfolgen, müssten sich Kunden auf Veränderungen einstellen. Branchenexperten vermuten, dass Pepco vor allem an den Standorten interessiert ist, während das bisherige Geschäftsmodell und die Marke NKD möglicherweise nicht fortgeführt werden. Dies könnte insbesondere in kleineren Städten und ländlichen Gebieten, wo NKD oft einer der wenigen Anbieter für günstige Kleidung und Heimtextilien ist, zu spürbaren Veränderungen führen.
Die Zukunft der Filialen unter anderem in Bremen, Oldenburg, Cuxhaven und Zeven ist ungewiss. (pas/ki/dpa/dm/fi)