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TDeichbau verschoben: Ab Herbst kann der Verkehr im Alten Land wieder rollen

Großprojekt: Der Hauptdeich in Cranz und Neuenfelde (Foto) wird erhöht und verbreitert, das gilt auch für den Fuß- und Fahrradweg und die Straße. Der Deichgraben wird verlegt.

Großprojekt: Der Hauptdeich in Cranz und Neuenfelde (Foto) wird erhöht und verbreitert, das gilt auch für den Fuß- und Fahrradweg und die Straße. Der Deichgraben wird verlegt. Foto: Hamburg

Die Deicherhöhung in Neuenfelde und Cranz liegt auf Eis. Ab November werden Hamburg-Pendler die Strecke am Elbdeich wieder ungehindert nutzen können - mindestens bis zum Frühjahr 2026. Das sind die Gründe.

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Von Björn Vasel
Montag, 10.06.2024, 06:48 Uhr

Cranz. Ursprünglich wollte Hamburg den Hauptdeich in Neuenfelde und Cranz bis Ende 2026 erneuern. Auf einer Länge von 3,2 Kilometern sollte er mit Blick auf den Klimawandel links und rechts des Este-Sperrwerks um mehr als einen Meter erhöht werden. Kosten: 54 Millionen Euro.

So soll der neue Deich in Neuenfelde aussehen.

So soll der neue Deich in Neuenfelde aussehen. Foto: Hamburg

Doch der Zeitplan ist vom Tisch, sagte Peter Gustav Bartels (FDP) dem TAGEBLATT. Die Liberalen hatten in der Bezirksversammlung Harburg eine Anfrage an die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft gestellt.

Baubeginn für 2026 geplant

Hamburg wolle erst 2026 „mit der Hauptbaumaßnahme“ starten. Der neue Elbdeich wird somit frühestens 2028 nach einer Bauzeit von drei Jahren fertig. In den ersten zwei Jahren wird der Fokus auf Straße (Deichverteidigungsweg) und Entwässerung liegen, erst dann auf dem Hauptdeich.

In den Jahren 2024 und 2025 will die Hamburg Port Authority (HPA) nur „vorgezogene Maßnahmen“ in Angriff nehmen. Dazu zählen laut der Behörde die Sicherung der Beregnung im Obstbau sowie die Asphaltierung und Ausbesserung der Umleitungsstrecke Neuenfelder Fährdeich.

Kreisverwaltung nicht über Planänderungen informiert

Letzteres haben Obstbauern und Landwirte - im Gegenzug für den Verkauf der Flächen für die notwendige Verlegung der Straße im Zuge des Deichbaus - durchgesetzt. Schließlich will Hamburg den Auwald im Uferbereich nicht antasten. Die Stadt hat sich noch nicht alle Flurstücke sichern können. Ein Notartermin stehe aus.

Der Tide-Auwald (links) wird für die Deicherhöhung nicht angetastet.

Der Tide-Auwald (links) wird für die Deicherhöhung nicht angetastet. Foto: Vasel

Die Planung sei vor allem durch 200 Einwendungen über den Haufen geworfen worden, ein Planänderungsantrag sei geplant. Wann der gestellt wird, ist offen.

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Realisierungsgesellschaft ReGe die Aufgabe wegen fehlenden Personals an HPA übertragen hat. Der Planfeststellungsantrag war im August 2022 eingereicht worden. Stades Kreisbaurätin Madeleine Pönitz sei von Hamburg nicht über den neuen Terminplan informiert worden, so Kreissprecher Daniel Beneke.

2024 und 2025 drohen keine Verkehrsbehinderungen

Nach Freigabe der K39 in Hinterbrack wird der Verkehr auf der Pendlerstrecke mit täglich 25.000 Fahrzeugen wieder mindestens zwei Jahre am Elbdeich rollen. Auch danach will Hamburg ohne Vollsperrung auskommen. Idee: zweimal am Tag ein Wechsel der Fahrtrichtung unter Berücksichtigung der Airbus-Schichten.

Laut Behörde habe die Verkehrsführung aus den Planfeststellungsunterlagen weiter Bestand. Im Zuge des Deichbaus soll der Verkehrsfluss durch Kreisel, Ampeln und zwei Fahrspuren in Richtung Airbus verbessert werden. Der Fuß- und Radweg an der Straße wird um 1,50 Meter auf vier Meter verbreitert.

Großprojekt: Der Hauptdeich in Cranz und Neuenfelde (Foto) wird erhöht und verbreitert, das gilt auch für den Fuß- und Fahrradweg und die Straße. Der Deichgraben wird verlegt.

Großprojekt: Der Hauptdeich in Cranz und Neuenfelde (Foto) wird erhöht und verbreitert, das gilt auch für den Fuß- und Fahrradweg und die Straße. Der Deichgraben wird verlegt. Foto: Hamburg

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