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Altes Land

TEndlich: Straße der Schlaglöcher in Jork-Gehrden wird saniert

Schmucke Altländer Bauernhäuser an der Straße der Schlaglöcher in Gehrden.

Schmucke Altländer Bauernhäuser an der Straße der Schlaglöcher in Gehrden. Foto: Vasel

Seit Jahren reden die Altländer über die Erneuerung ihrer Straßen. Jetzt will die Gemeinde Jork endlich in Gehrden loslegen. Der Clou: eine Umleitung durch die Obstplantagen.

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Von Björn Vasel
Donnerstag, 27.11.2025, 07:00 Uhr

Jork. Seit mehr als zehn Jahren diskutieren die Politiker in der Gemeinde Jork über die Grundsanierung der einzigen Straße in Gehrden. Bereits 2015/2016 hatte das Ingenieurbüro Dittmer aus Zeven eine Hitliste der maroden Straßen vorgelegt: Hinterstraße, Gartenstraße und Gehrden belegten die ersten drei Plätze. Aber die Altländer leiden unter einem Sanierungsstau.

Im Jahr 2011 war die letzte große Straße in Gemeindehand grunderneuert worden, etwa eine halbe Million Euro mussten die Osterladekoper seinerzeit zahlen. Das Geld war und ist knapp. Eigentlich sollten sieben Straßen im Zweijahresrhythmus abgearbeitet werden. Auch Umweg, Kurze Straße sowie Schützenhofstraße, Struckweg und Rutenweg standen auf der Liste.

Gut besucht: Bürgerinformation zum Straßenausbau in Jork-Gehrden.

Gut besucht: Bürgerinformation zum Straßenausbau in Jork-Gehrden. Foto: Vasel

Doch diese Aufstellung war nach der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) zum 1. Januar 2019 vom Tisch. Die Kommune muss Straßensanierungen jetzt allein über Steuermittel finanzieren. Neue Projekte wie die Wellenstraße kamen hinzu.

Die Sanierung der Gartenstraße sollte 2025 über die Bühne gehen. Knapp 900.000 Euro waren eingeplant. Doch die Ausschreibung musste aufgehoben werden. Denn die Bieter verlangten 1,3 bis 1,8 Millionen Euro für die Erneuerung. Politik und Verwaltung zogen die Notbremse, aktuell läuft eine neue Ausschreibung.

Gemeinde Jork setzt auf Vollsperrung

Im Februar/März wollen die Altländer in Jork-Gehrden loslegen. Zwei Varianten stellte die Planerin Marnie Rudorffer von der Ingenieurgesellschaft Niederelbe aus Nottensdorf am Montagabend in der gut besuchten Altländer Festhalle vor.

Das Pflaster in Jork-Gehrden sackt ab.

Das Pflaster in Jork-Gehrden sackt ab. Foto: Vasel

Die Straße aus Verbundpflaster ist abgesackt. Bei Regen und Schnee bilden sich in Schlaglöchern kleine Seen. „Die Straße ist in einem Zustand, der eine Erneuerung dringend notwendig macht“, so Bürgermeister Matthias Riel (parteilos). Sein Ziel: Vor der (Früh-)Apfelernte ist die Straße Gehrden wieder schick. Die Maßnahme soll „im Dialog“ mit den Gehrdenern umgesetzt werden.

Blick auf die Pläne der Ingenieurgesellschaft Niederelbe aus Nottensdorf.

Blick auf die Pläne der Ingenieurgesellschaft Niederelbe aus Nottensdorf. Foto: Vasel

Das Konzept: Die neue Fahrbahn im Straßenhufendorf wird auf öffentlichem Grund durchgehend auf 5,50 Meter ausgebaut. Elemente zur Verkehrsberuhigung werden eingebaut. Es bleibt bei Tempo 30.

Tempo 30 bleibt in Gehrden.

Tempo 30 bleibt in Gehrden. Foto: Vasel

Mit Blick auf den Marschboden setzen die Planer auf Verbundpflaster. Über eine Mittelgosse fließt das Regenwasser in der Zukunft ab. Um erneute Absackungen zu verhindern, wird der Boden mit einem Bindemittel dauerhaft und frostsicher verfestigt.

Die Variante Baustraße als Umfahrung - halbseitiger Ausbau im Wechsel - wurde aus Kosten- und Zeitgründen verworfen. 1,3 Millionen Euro hätte das gekostet und 84 Wochen gedauert, das gehe nicht. Außerdem hätten Hecken und eine alte Birnenallee gefällt werden müssen.

Verwaltung und Politik hatten sich im Vorfeld gegen den „erheblichen Eingriff“ in das Ortsbild ausgesprochen, so Riel und der Bauausschussvorsitzende Stefan Pölk (CDU). Schließlich ist es ein Ort mit Geschichte, der Jorker Ortsteil ist erstmals 1341 als Gheren im Zuge der spätmittelalterlichen Hollerkolonisation erwähnt worden. Der Gehrdener Weg bildete die Grenze von Jork und Borstel.

Deshalb soll es die Variante Vollsperrung werden. Die Abschnitte sollen 50 bis 100 Meter, fünf bis sechs Anlieger, lang werden. Nach zwei bis drei Wochen geht es in den nächsten Abschnitt. Los geht es am Wirtschaftsweg am Ende von Gehrden. 1,1 Millionen Euro sind veranschlagt. Eine Bauzeit von 24 Wochen sei möglich. Gegen den Plan gab es im Grundsatz keinen Widerspruch.

Umleitung durch die Obstplantagen bis zur K39

Pkw- und Lkw- sowie Obstbau-Verkehr sollen über die Yachthafenstraße (K38) und den Burweg, mit Anschluss an die K39 am Elbdeich in Wisch, laufen.

Der Burweg wird mit Schotter und Ausweichbuchten für 40-Tonner ertüchtigt.

Der Burweg wird mit Schotter und Ausweichbuchten für 40-Tonner ertüchtigt. Foto: Vasel

Dafür wird der mehr als 2,3 Kilometer lange Burweg durch die Obstplantagen mit Ausweichbuchten alle 150 Meter und zusätzlichem Schotter für 40-Tonner ertüchtigt. Schließlich lagern auf einigen Obstbaubetrieben bis zu 1000 Tonnen Äpfel. Der Burweg ist heute ein Wirtschaftsweg. Ein Bauplatz wird bei der Feuerwehr Borstel eingerichtet.

Die Umleitung führt über den Burweg von Wisch (Elbdeich/K39) nach Jork-Gehrden.

Die Umleitung führt über den Burweg von Wisch (Elbdeich/K39) nach Jork-Gehrden. Foto: Vasel

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