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Kolumne

TNeue Köpfe zur Kommunalwahl: Beginnt jetzt das große Zittern?

Kai Seefried.

Kai Seefried. Foto: Christian Schmidt

Der Kommunalwahlkampf 2026 nimmt Fahrt auf. Neue Namen kursieren, ein Verein wird gegründet. Kein Grund für die etablierten Kräfte wie Landrat Kai Seefried, nervös zu werden. Oder doch?

Von Lars Strüning Sonntag, 19.10.2025, 05:50 Uhr

Stade. Er liebt seinen Job. Er nimmt neue Klinik-OP-Säle in Betrieb, verleiht Bundesverdienstkreuze, lädt regelmäßig alle hauptamtlichen Bürgermeister ein, mischt manchmal in der großen Politik mit, zum Beispiel beim Thema Wolf, und stellt gern Videos von sich ins Netz: Kai Seefried ist Landrat mit Leib und Seele.

Landrat in Stade: ein attraktiver Job

Er ist damit oberster Repräsentant aller gut 200.000 Menschen, die im Landkreis Stade leben, und Chef der Kreisverwaltung. Ein herausfordernder, abwechslungsreicher Job. Wer Landrat ist, der ist schon wer. Kein Wunder, dass auch andere nach diesem Titel streben.

Also nicht die SPD jetzt. Die weiß, dass sie gegen Tausendsassa Seefried kaum eine Chance hat und hat sich entschlossen, keinen eigenen Kandidaten zur Wahl am 13. September 2026 ins Rennen zu schicken. Seefried sitzt fest im Amt und im Sattel, genießt einen guten Ruf, und das nach noch nicht mal einer Amtszeit. Die Linken ficht das nicht an.

Dean Höft aus Balje (für alle Buxtehuder: Das liegt kurz vor dem großen Teich Richtung Cuxhaven) wurde nicht nur zum neuen Kreisvorsitzenden der Linken gewählt, sondern auf derselben Veranstaltung auch zum Seefried-Herausforderer. Noch ein Kehdinger könnte man ausrufen, allerdings ein verdammt unbekannter. Der Asseler Kai Seefried ist auch einer, also ein Kehdinger.

Kurioser Kehdinger Konkurrenz-Kampf

Höft will Landrat werden. Ein kurioser Kehdinger Konkurrenz-Kampf. Hat dieser Höft eine Chance? Noch weniger als ein SPD-Kandidat, aber den gibt‘s ja auch nicht. Vorteil Höft: Sein bisher unbekannter Name bekommt Öffentlichkeit. Zittern wird Seefried nicht müssen.

Die Linken starten übrigens richtig durch, haben in Harsefeld und Fredenbeck zur Stärkung der „lokalen Verankerung“ neue „Basisorganisationen“ gegründet. Und apropos Kehdingen: Ein gewisser Helge Winnat möchte gern hauptamtlicher Bürgermeister in Nordkehdingen werden. Weitere Kandidaten sind bisher für diesen Posten nicht bekannt.

Eine spannende Entwicklung gibt es auch in Stade. Hier wird aus dem Duell zwischen Arne Kramer (CDU) und Kai Koeser (SPD) womöglich ein Dreikampf. Jörg Baumann ist wild entschlossen, in den Wahlkampf einzusteigen. Er ist bekannt als Betreiber des Störtebekers in der Stader Salzstraße. Unter diesem Namen tritt er auch gerne in Erscheinung, so ganz piratenmäßig.

Neuer Verein „Gemeinsam etwas ändern“ - ob’s hilft?

Er sammelt derzeit Unterschriften, damit er zur Bürgermeisterwahl antreten kann. Zusammen mit Mitstreiterinnen wie Fleischermeisterin Meike Ossenbrügge oder Logopädin Christine Burbulla gründet er in Stade gerade den Verein „Gemeinsam etwas ändern“. Ob das was ändert?

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