Wieder Bus-Streik am Dienstag? Arbeitgeber lenken ein

Die Busse fahren am Dienstag offenbar planmäßig. Foto: Vasel
Müssen sich Pendler und Schüler am Dienstag auf dem Weg zur Arbeit und Schule neu orientieren? Verdi hat sich entschieden.
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Landkreis. In der laufenden Tarifrunde wird es am Dienstag keine weiteren Warnstreiks geben, teilt Verdi nach den letzten Verhandlungen am Montag mit. Die Arbeitgeber hätten schriftlich zugesagt, in der nächsten Gesprächsrunde am 5. Mai ein Angebot vorzulegen, das die Forderungen der Gewerkschaft berücksichtige.
„Der heutige Verhandlungstermin war geprägt von einem konstruktiven Austausch über unsere Forderungen und mögliche strukturelle Entwicklungen in der Entgeltsystematik“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Marian Drews. Im Vorfeld hieß es, dass am Dienstag ein zweiter Warnstreik folgen werde, falls es erneut zu keiner Annäherung komme.
Laut der schriftlichen Zusage wolle der Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) innerhalb einer Woche ein Angebot vorlegen, das die Forderungen von Verdi aufgreife. Insbesondere die Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten stehen im Vordergrund.
Tag der Arbeit
T 1. Mai: Wofür Betriebsräte aktuell kämpfen
Was die Gewerkschaft fordert
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Übernahme der Entgeltordnung und -tabelle des TV-N Niedersachsen, inklusive Anpassung der Stufenlaufzeiten zum 1. April 2025.
- Bessere Ausbildungsvergütung: Erhöhung der Ausbildungsvergütungen auf das Niveau des TVAÖD zum 1. April 2025.
- Automatische Anpassung: Künftige Entgelt- und Vergütungssteigerungen im TV-N Niedersachsen und TVAÖD sollen zeit- und wertgleich übernommen werden.
- Mehr für Auszubildende: 50 Euro monatlich zur Deckung von Ausbildungskosten.
- Laufzeit: Der neue Tarifvertrag soll gleichlaufend mit dem TVÖD gelten.
- Planbare Freizeit: 6-Tage-Woche soll zukünftig nur noch im Einvernehmen mit dem Betriebsrat möglich sein
Derzeit verdienen Busfahrer 17,71 Euro. Durch eine Angleichung an den Bundestarifvertrag TV-N wären es künftig 21,93 Euro. Bislang boten Arbeitgeber eine Erhöhung von 4,2 Prozent an - auf drei Jahre.
„Das deckt nicht einmal den Inflationsausgleich“, sagte Detlev Harbarth, Vorsitzender im Betriebsrat bei der KVG, beim Warnstreik am vergangenen Dienstag. Es geht bei dem Arbeitskampf auch um Rentenansprüche.
Busverkehr lahmgelegt
Von den Verhandlungen sind rund 2500 Beschäftigte betroffen, darunter auch die Angestellten sämtlicher KVG-Betriebe wie in Stade, Buxtehude, Cuxhaven, Hittfeld, Lüneburg und Soltau.
Bei dem Warnstreik am vergangenen Dienstag gab es nahezu einen flächendeckenden Ausfall des Linienverkehrs in der Region. Selbst Schulbusse fuhren nur vereinzelt. Ausgenommen waren laut Oliver Blau, Sprecher der KVG Stade, vereinzelte Fahrten zum Schülerverkehr, die im Leistungsauftrag der KVG durch Auftragnehmer durchgeführt werden. (PM/lw)