KVG: Erneuter Streik droht im Kreis Stade

Am Dienstag könnten die KVG-Busse wieder still stehen. Foto: Archiv
Nach dem ganztägigen Warnstreik am vergangenen Dienstag müssen sich Pendler und Schüler möglicherweise in der nächsten Woche erneut auf Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Landkreis. Ob am Stader Bahnhof oder an anderen Haltestellen: Wo normalerweise Busse ein- und ausfahren, herrschte am vergangenen Dienstag gähnende Leere. Das Szenario könnte sich bald wiederholen.
Nach einem ersten ganztägigen Warnstreik droht am 29. April ein weiterer Ausstand, teilt die KVG mit. Die Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) ringen derzeit um Lohnerhöhungen. Sie fordern eine Angleichung des Entgelts an den Bundestarifvertrag TV-N, der für Busfahrer eine Bezahlung von 17,71 Euro bis zu 21,93 Euro vorsieht.
Die Fronten scheinen verhärtet. In der laufenden Tarifrunde bieten die Arbeitgeber eine Erhöhung von 4,2 Prozent an - auf drei Jahre. „Das deckt nicht einmal den Inflationsausgleich“, sagt Detlev Harbarth, Vorsitzender im Betriebsrat bei der KVG. Am 28. April treffen sich die Parteien zu weiteren Verhandlungen. Sollten diese ergebnislos bleiben, folgt offenbar ein weiterer Streik.
„Eine endgültige Entscheidung, ob und wann erneut zum Streik aufgerufen wird, ist im Laufe des kommenden Montags zu erwarten“, teilt die KVG mit.
Tausende Pendler wären betroffen
Betroffen wären erneut sämtliche KVG-Betriebe in der Region – von Cuxhaven über Stade und Buxtehude bis nach Hittfeld, Lüneburg und Soltau. Für Pendler und andere Fahrgäste würde das bedeuten: Sie müssen sich alternative Beförderungsmittel suchen oder im Homeoffice arbeiten.
Die KVG empfiehlt, sich rechtzeitig über mögliche Streikmaßnahmen zu informieren. Aktuelle Informationen stellt das Verkehrsunternehmen auf seiner Website, über Instagram oder über die Whatsapp-Kanäle zur Verfügung.
Für viele Fahrgäste bedeuten die Streiks eine erhebliche Belastung. Besonders Berufstätige ohne Auto und Schüler, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, müssen umplanen. Dass die Streiks auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden, stieß unter der Woche bei der FDP auf Widerstand. (PM/lw)