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Raubtier

TWolf im südlichen Landkreis aktiv: Dritter Angriff auf Schafe in Buxtehude

Auch seltene Nutztierrassen wie diese weiße gehörnte Heidschnucke sind durch Wolfsangriffe gefährdet.

Auch seltene Nutztierrassen wie diese weiße gehörnte Heidschnucke sind durch Wolfsangriffe gefährdet. Foto: Wisser

Wölfe sind in der dicht besiedelten Region im Süden von Hamburg aktiv. In Buxtehude gab es in diesem Jahr zum dritten Mal einen bestätigten Angriff auf Schafe.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 08.10.2025, 05:50 Uhr

Landkreis. Wölfe sind inzwischen im Süden der Metropolregion Hamburg fester Bestandteil der Natur. Das lässt sich deutlich an den Angriffen auf Nutztiere ablesen. Seit zwei Jahren gibt es eine ganze Serie von Angriffen in der Region.

In diesem Jahr war erstmals seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland und nach Niedersachsen das Buxtehuder Stadtgebiet betroffen. Es gab inzwischen drei von den Experten der Landwirtschaftskammer bestätigte Angriffe auf Schafe.

Wolfsangriffe im Buxtehuder Süden

Der letzte Angriff fand am 25. September in Immenbeck statt. Im April wurden zwischen Eilendorf und Immenbeck zweimal Schafe getötet. Auch in Elstorf und Moisburg gab es jeweils einen Fall.

Wie das TAGEBLATT berichtete, hat die Hamburger Umweltbehörde inzwischen bekanntgegeben, dass der Verursacher eines Angriffs auf Schafe in Hamburg-Marmstorf auch ein Wolf war. Das hat die DNA-Probe inzwischen geklärt.

Noch nicht geklärt ist, ob der Wolf zu den Tieren gehört, die für die Risse im Raum zwischen Buxtehude und Buchholz verantwortlich sind. „Die Zuordnung zu einem bestimmten Tier steht im Rahmen der genetischen Untersuchung noch aus“, so ein Sprecher der Umweltbehörde. Das wird für die kommende Woche erwartet.

Polizei durchsucht Waldstück nach Notruf

In der vergangenen Woche gab es an der Landesgrenze zu Hamburg einen weiteren Zwischenfall. Dort soll Medienberichten zufolge eine Frau mit Hund von einem Wolf verfolgt worden sein. Die Betroffene flüchtete demnach auf einen Reiterhof in Vahrendorf und alarmierte die Polizei. Beamte aus Hamburg und Niedersachsen durchsuchten das Gebiet. Sie blieben dabei aber erfolglos.

Auch in anderen Teilen des Landkreises Stade ist das Thema Wolf präsent. In der vergangenen Woche töteten Wölfe sechs Heidschnucken im Raum Mulsum auf der Kreisgrenze zu Bremervörde. Anfang September tötete ein Wolf zudem 15 Schafe in der Barger Heide bei Stade. Das TAGEBLATT berichtete.

Alarm: Zwölf Fälle seit dem 4. September

Massiv betroffen ist auch der Landkreis Cuxhaven. Das hat Christoph Frauenpreiß, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Cuxhaven-Stade, alarmiert. Zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Claus Seebeck fordert er die Landesregierung zum Handeln auf. „Die niedersächsische Landesregierung muss die Situation ernst nehmen und umgehend Maßnahmen ergreifen“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Den Bürgerinnen und Bürgern geht es nicht anders. Denn der Wolf streift seelenruhig durch ihre Dörfer

Christoph Frauenpreiß, CDU-Bundestagsabgeordneter

Zahlreiche Weidetiere seien dem Wolf zum Opfer gefallen. Überlebende Tiere seien verängstigt und verstört. „Den Bürgerinnen und Bürgern geht es nicht anders. Denn der Wolf streift seelenruhig durch ihre Dörfer“, sagt Christoph Frauenpreiß.

„So kann es nicht weitergehen“, so die Abgeordneten. Im Landkreis Cuxhaven und der Stadt Bremerhaven haben die Rissbegutachter seit dem 4. September zwölf Nutztierschadensfälle mit amtlicher Feststellung Wolf aufgenommen, berichtet die „Nordsee-Zeitung“.

Sturmfluten: Schafe für sichere Deiche schützen

Allerdings sind die rechtlichen Möglichkeiten, Wölfe zu schießen, begrenzt. Die meisten Ausnahmegenehmigungen sind in der Vergangenheit vor den Gerichten gescheitert. Eine neue Bundesgesetzgebung, die das ändern soll, wird es laut Christoph Frauenpreiß erst im kommenden Jahr geben.

Nachrichten aus dem Landkreis Stade

„Letztendlich ist unsere gesamte Küstenregion, insbesondere durch Angriffe auf Schafe, gefährdet. Denn Schafe geben dem Deich seine Stabilität und feste Bodenstruktur, die notwendig ist, um Sturmfluten standzuhalten“, so Frauenpreiß.

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