Behörde bestätigt: Wolf hat Schafe in Hamburg gerissen

Für Landwirt Marc Janz ist klar, dass seine Schafe von einem Wolf gerissen wurden. (Archivfoto) Foto: Marcus Golejewski/dpa
Genetische Untersuchungen bestätigen: Ein Wolf hat zwei Schafe im Hamburger Süden gerissen. Damit ist dies der zweite nachgewiesene Fall eines Nutztier-Risses in Hamburg.
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Hamburg. Mehr als zwei Wochen, nachdem zwei Schafe auf einer Weide im Hamburger Süden gerissen worden waren, steht nun eindeutig fest, dass es ein Wolf war. „Eine genetische Untersuchung hat bestätigt, dass ein Wolf für den Vorfall verantwortlich ist“, teilte die Umweltbehörde in Hamburg mit. Der betroffene Landwirt könne damit nun eine Entschädigung beantragen. Zuletzt war 2018 auf Hamburger Gebiet ein Nutztier von einem Wolf gerissen worden. Der nun bestätigte Fall gilt als zweiter Nutztier-Riss in Hamburg überhaupt.
Die beiden Kamerunschafe waren in der Nacht in der Nähe eines Hofes im Stadtteil Marmstorf nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen gerissen worden. Das eine Tier war am Morgen bereits tot, als der Landwirt den Vorfall bemerkte. Das zweite Schaf war durch einen Biss in die Kehle so schwer verletzt worden, dass es eingeschläfert werden musste.

Bei den Tieren, die in Hamburg angegriffen wurden, handelt es sich Berichten zufolge um Kamerunschafe. (Symbolbild) Foto: Federico Gambarini/dpa
Der Wolf wurde der Umweltbehörde zufolge 2013 das erste Mal in Hamburg gesehen. Seit fast zehn Jahren arbeiten deshalb mehrere Wolfsbetreuerinnen und Wolfsbetreuer für die Stadt. Sie beraten Tierhalter und protokollieren mögliche Wolfsrisse, Sichtungen und weitere Hinweise.
Bisher wurden 2018 in Schnelsen ein Nutztier- und im April dieses Jahres in Neuenfelde ein Wildtier-Riss durch Wölfe bestätigt. Gesehen wurde das Tier in Hamburg dagegen schon öfter. In diesem Jahr tappte ein Wolf in Borghorst in eine Fotofalle, einer wurde im Duvenstedter Brook gesehen und in der Fischbeker Heide wurde Losung eines Wolfs gefunden.