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S.O.S. auf Außenelbe: Motorjacht läuft voll Wasser

Der Seenotrettungskreuzer aus Cuxhaven hat ein Motorboot mit starkem Wassereinbruch längsseits genommen.

Der Seenotrettungskreuzer aus Cuxhaven hat ein Motorboot mit starkem Wassereinbruch längsseits genommen. Foto: DGzRS / Die Seenotretter

Bange Stunden auf dem Wasser an diesem Wochenende: Verdacht auf Maschinenbrand, Kollisionen, Wassereinbruch - die Seenotretter mussten häufig ausrücken. Lediglich eine Rakete am Nachthimmel blieb ein Rätsel.

Von dpa Sonntag, 06.10.2024, 16:35 Uhr

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Cuxhaven/Bremerhaven. Das sonnenreiche verlängerte Wochenende ist für die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) arbeitsreich gewesen. Insgesamt waren die Seenotrettungskreuzer und -boote von Donnerstag bis Sonntagmittag 21-mal für Berufsschifffahrt und Freizeitskipper auf Nord- und Ostsee im Einsatz, wie die DGzRS mitteilte. Dabei halfen sie insgesamt 58 Menschen. Einige Beispiele:

Am Samstagnachmittag alarmierte eine Familie, die mit ihrer Motorjacht auf der Kieler Förde unterwegs war, etwa 1,5 Seemeilen vor Wendtorf die Seenotretter nach Rauchentwicklung wegen des Verdachts auf Maschinenraumbrand. Ein Seenotrettungsboot übernahm die Mutter sowie die beiden etwa fünf und acht Jahre alten Kinder. Ein Seenotretter stieg über, um den Skipper zu unterstützen. Zum Glück war nur eine Kühlwasserleitung geplatzt, wie die DGzRS weiter mitteilte.

Notruf: Havarie auf Außenelbe vor Cuxhaven

Ebenfalls am Samstag benötigten vier Menschen auf der Außenelbe die Hilfe der Seenotretter. Sie meldeten gegen 19.45 Uhr starken Wassereinbruch auf ihrer etwa zehn Meter langen Motorjacht. Mehrere Boote sowie ein Hubschrauber waren im Einsatz. Der Havarist wurde nach Cuxhaven geschleppt.

Nach einer Segelregatta auf der Ostsee am Ausgang der Kieler Förde war am späten Samstagabend ein Boot überfällig. Das offene Segelboot ohne Motor war nicht zurückgekehrt und dessen Position aufgrund eines Defektes an der Funkanlage nur bruchstückhaft bekannt. Die Seenotretter fanden das rund zehn Meter lange Boot am nordwestlichen Rand des Sperrgebietes Todendorf in Höhe Kieler Leuchtturm.

Leuchtrakete löst stundenlange Suche auf der Weser aus

In Bremerhaven sorgte eine rote Leuchtrakete über der Außenweser am späten Abend für einen großangelegten Einsatz. Spaziergänger meldeten gegen 23.15 Uhr eine Leuchtrakete im Bereich zwischen dem Ochsenturm und dem Containerterminal 5. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) leitete umgehend umfangreiche Suchmaßnahmen ein.

Im Einsatz waren unter anderem die Feuerwehr Bremerhaven mit ihrer Taucher- und Drohnenstaffel, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sowie das Technische Hilfswerk (THW). Mehrere Schiffe, darunter zwei Schlepper und der Seenotrettungskreuzer „Hermann Rudolf Meyer“, durchsuchten das Fahrwasser. Auch Schiffe und Containerbrücken entlang der Weser wurden in die Suche einbezogen.

Die Suche nach einer Person, die sich möglicherweise in Lebensgefahr befand, dauerte mehrere Stunden, endete aber ohne Erfolg.

Die Suche nach einer Person, die sich möglicherweise in Lebensgefahr befand, dauerte mehrere Stunden, endete aber ohne Erfolg. Foto: Feuerwehr Bremerhaven

Die Suche konzentrierte sich zunächst auf den Bereich zwischen der Seebäderkaje und der Außenweser bei Imsum. Berechnungen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) halfen, den möglichen Treibverlauf abzuschätzen. Unterstützt wurde der Einsatz auch von einem Hubschrauber, der die Weser aus der Luft absuchte.

Ergebnislose Suche nach Stunden

Trotz intensiver Bemühungen, die bis in die frühen Morgenstunden andauerten, konnte keine Person in dem betroffenen Weserabschnitt gefunden werden. Gegen 2.45 Uhr wurde der Sucheinsatz ohne Ergebnis beendet. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte und acht Schiffe an der Aktion beteiligt

Einsätze auch Freitag und am Donnerstag

Bereits am Freitagnachmittag war vor der schleswig-holsteinischen Ostseeküste bei Damp ein 67-jähriger Skipper über Bord seines Motorbootes gefallen. Die Besatzung einer zufällig vorbeikommenden Segeljacht rettete ihn stark unterkühlt aus Seenot. Ein Seenotrettungsboot schleppte das herrenlose Boot des Verunglückten in den Hafen.

Ein Vermessungsschiff meldete sich in der Nacht zu Freitag nördlich der Insel Borkum mit Maschinenproblemen bei den Seenotrettern. Wiederholt sei an Bord auch der Strom ausgefallen – nach Angaben der DGZrS eine große Gefahr für das Schiff selbst, aber auch für die allgemeine Schifffahrt im Revier. Das 24 Meter lange Schiff mit sechs Besatzungsmitgliedern wurde sicher in den Hafen der Insel geschleppt.

Schon am Morgen des Tags der Deutschen Einheit waren ein Frachtschiff und eine Segeljacht in der Deutschen Bucht, west-nordwestlich der kleinen unbewohnten Insel Scharhörn, zusammengestoßen. Zwei Seenotrettungskreuzer waren bei dem Vorfall stundenlang im Einsatz. Die Seenotretter schleppten die schwer beschädigte Segeljacht nach Cuxhaven. Menschen wurden bei der Kollision nicht verletzt.

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