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Krise

Fleisch im Supermarkt wird noch mal deutlich teurer

Fleisch und Wurst sollen in Deutschland noch einmal teurer werden. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Fleisch und Wurst sollen in Deutschland noch einmal teurer werden. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Das Angebot an Schweinefleisch wird in Deutschland nach Einschätzung der Schlachthof-Branche bald stark sinken, weil immer mehr Landwirte wegen hoher Kosten umsteuern oder sogar das Handtuch werfen.

Dienstag, 15.11.2022, 02:50 Uhr

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 „Wir sehen [...] in der Menge, in der die Ställe befüllt werden und in der Sauen belegt werden, dass da weniger Fleisch in den nächsten Monaten und im Frühjahr auf uns zukommen wird“, sagte der Vorstand des Verbands der Fleischwirtschaft, Hubert Kelliger. Futtermittel und Energie hätten sich stark verteuert. Es werde „Versorgungslücken“ geben - Fleisch werde nicht mehr so verfügbar sein wie früher.

Nach den Worten des Branchenvertreters wird der Verbraucher dies auch finanziell zu spüren bekommen. „Wir werden nochmal deutlich steigende Preise haben“, sagte Kelliger. „Ob das 20, 30, 40 Prozent werden, kann man heute nicht beziffern - aber sie werden nochmal deutlich steigen.“

Fleischbranche fordert mehr Hilfen vom Bund

Der Verband spricht für Schlachthof-Betreiber wie Tönnies, Westfleisch, Danish Crown und Vion. Die bisherigen Kostensteigerungen habe man kaum an den Handel weitergeben können, sagte Kelliger. In Verhandlungen mit dem Handel gehe es um Erhöhungen um nur 10 Cent pro Kilo, dabei müsste man eigentlich über eine Euro-Erhöhung reden.

Die Fleischbranche wirft der Bundesregierung vor, sie nicht zu unterstützen. Politische Aussagen aus Berlin, dass die Tierhaltung in Deutschland um die Hälfte gesenkt werden sollte, seien nicht hilfreich. Außerdem gehe ein solcher politischer Kurs an der Stimmung in der Bevölkerung vorbei, da 92 Prozent der Bevölkerung weiterhin regelmäßig Fleisch einkauften, sagte Kelliger. Das verdeutliche, dass eine heimische Erzeugung wichtig sei. In der Debatte über den Klimaschutz-Nutzen von Vegetariern werde ausgeblendet, dass das Obst und Gemüse teilweise aus anderen Kontinenten komme - das sei „völlig konträr zu Nachhaltigkeitsdebatten und zum CO2-Footprint“. (dpa)

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