Zähl Pixel
E-Autobauer

Scholz pro Tesla-Ausbau - Anschlag „terroristischer Akt“

Kanzler Scholz (r) mit Tesla-Chef Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg vor gut einem Jahr.

Kanzler Scholz (r) mit Tesla-Chef Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg vor gut einem Jahr. Foto: Patrick Pleul/dpa/POOL/dpa

Kanzler Scholz verurteilt den Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla in Grünheide in Brandenburg. Er sagt, wie er zu den Ausbauplänen steht und ob der Anschlag Konsequenzen für Investoren hat.

Von dpa Donnerstag, 28.03.2024, 12:15 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Grünheide/Köln. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt den geplanten Ausbau des einzigen europäischen Werks von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin.

Er hoffe, dass Tesla sich in Brandenburg genauso gut entwickle wie Ford in Köln, dessen Werk dort schon fast 100 Jahre bestehe und wo die Partnerschaft zwischen Konzern und Stadt eine Perspektive für die Zukunft gebe, sagte Scholz der „Märkischen Allgemeinen“. „Deshalb bin ich dafür, dass das Werk weiter ausgebaut wird.“

Tesla will die geplante Produktion von 500.000 Autos im Jahr verdoppeln, derzeit sind es hochgerechnet rund 300.000 Autos. Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken dagegen, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt. Es gibt derzeit auch Proteste von Umweltaktivisten gegen eine geplante Erweiterung mit Güterbahnhof und Logistikflächen.

Der Kanzler verurteilte den Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla und dringt auf Aufklärung. „Das war ein terroristischer Akt“, sagte Scholz. „Polizei und Sicherheitsbehörden müssen alles tun, um die Täter zu identifizieren und ihrer gerechten Strafe zuzuführen.“ Bisher unbekannte Täter hatten Anfang März Feuer an einem Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks ist. Wegen eines Stromausfalls lag die Autoproduktion fast eine Woche lang auf Eis. Die linksextreme „Vulkangruppe“ erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Scholz: Anschlag schreckt Investoren bisher nicht ab

Scholz sieht nach dem Anschlag bisher keine negativen Konsequenzen für Investitionen in den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Ich habe keinerlei Anzeichen dafür, dass sich Investoren davon abschrecken lassen“, sagte Scholz der Zeitung. „Gerade habe ich den ersten Spatenstich für eine große Batteriefabrik in Schleswig-Holstein gesetzt. Da geht es um mehrere Milliarden an Investitionen. In Kürze werde ich bei einer großen Pharma-Investition dabei sein, die eine ähnliche Größenordnung hat.“

Als Konsequenz aus dem Anschlag fordert er einen stärkeren Schutz wichtiger Anlagen. „Wir sehen, dass wir unsere Infrastruktur besser schützen müssen. Da geht es in erster Linie um Cybersicherheit“, sagte der Kanzler. „Die Gefahren für unsere Sicherheitsinfrastruktur, die von Hackern ausgeht, müssen wir sehr ernst nehmen. Mit Blick auf die öffentliche Infrastruktur haben wir erste Maßnahmen getroffen. Und wir verpflichten alle, die Netze betreiben und Krankenhäuser, Häfen und Verkehrsbetriebe, dass sie ihren Schutz ebenfalls erhöhen.“

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel

Rheinmetall baut bald auch Weltraumsatelliten

Bei seiner Waffenproduktion behielt Rheinmetall bislang weitgehend Bodenhaftung, ob mit Haubitzen oder Panzern. Doch Drohnen sind inzwischen auch im Programm - und nun geht der Blick hoch ins Weltall.

Deutsche Exporte in die USA erholen sich

Lichtblick im trüben Konjunkturherbst: Die deutsche Exportwirtschaft hat trotz Zollproblemen im September ihr USA-Geschäft ausbauen können. Auch insgesamt geht es bei den Ausfuhren wieder aufwärts.