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Konjunktur

Viele Einzelhändler fürchten schlechtes Weihnachtsgeschäft

Die weihnachtlich geschmückte Innenstadt von Hannover. Viele Einzelhändler fürchten in diesem Jahr ein schlechtes Weihnachtsgeschäft. (Symbolbild)

Die weihnachtlich geschmückte Innenstadt von Hannover. Viele Einzelhändler fürchten in diesem Jahr ein schlechtes Weihnachtsgeschäft. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Weihnachtszeit ist für den Einzelhandel traditionell die wichtigste Zeit des Jahres. In diesem Jahr sind die Aussichten mau.

Von dpa Donnerstag, 27.11.2025, 08:25 Uhr

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München. Wegen der wirtschaftlichen Dauerkrise in Deutschland werden die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr in vielen Familien voraussichtlich ein wenig bescheidener ausfallen: Nur eine Minderheit von 10 Prozent der Einzelhändler erwartet nach einer Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts ein gutes Weihnachtsgeschäft. Knapp die Hälfte rechnet demnach mit durchschnittlichen Umsätzen, ein Viertel erwartet ein schlechtes Geschäft. „Viele Händler gehen ohne große Hoffnung in die wichtigste Verkaufsphase des Jahres“, sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe. 

Gut 42 Prozent erwarten eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Überdurchschnittlich pessimistisch sind demnach die Spielwarengeschäfte, nur bei den Buchhändlern sind laut Ifo die Optimisten in der Mehrheit. Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturerhebungen allmonatlich mehrere tausend Unternehmen. 

Konsumklima auf Vorjahresniveau

Zu einer etwas anderen Bewertung kommen die Nürnberger Forschungsinstitute GfK und NIM, die sich das Konsumklima aus Sicht der Käuferinnen und Käufer ansehen. Die Verbraucher seien in einer vergleichbaren Konsumlaune wie im vergangenen Jahr, sagte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Dies ist auch für den Einzelhandel mit Blick auf das Jahresendgeschäft eine gute Nachricht.“ Im Vergleich zum Vormonat prognostiziert der Konsumklima-Indikator der Forschungsinstitute für Dezember einen Anstieg um 0,9 Zähler auf -23,2 Punkte.

Die Anschaffungsneigung - also die Bereitschaft, in näherer Zukunft größere Dinge zu kaufen - stieg um 3,3 Zähler auf -6,0 Punkte. Zugleich ging die Sparneigung um 2,1 Zähler auf 13,7 Punkte zurück. Verschlechterte Einkommensaussichten verhinderten aber eine stärkere Erholung, hieß es. „Das zeigt auf der einen Seite eine gewisse Stabilität bei der Konsumstimmung, andererseits aber auch, dass die Konsumenten kurzfristig keine durchgreifende Erholung erwarten“, bilanzierte Bürkl.

Im längerfristigen Vergleich zeigt das Konsumklima weiterhin schwache Werte. Vor der Corona-Pandemie lag der Indikator stabil im positiven Bereich.

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