Tarifkonflikt der Hafenarbeiter geht in die entscheidende Phase

Hafenarbeiter und Teilnehmer stehen während einer Kundgebung zu den Tarifgesprächen in Bremen.
Zehn Gesprächsrunden gab es bereits. Die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi will am Dienstag den aktuellen Verhandlungsstand bewerten. Sollte das Gremium zustimmen, wäre der von einer Serie von Warnstreiks begleitete Konflikt gelöst.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Für den Fall, dass mögliche neue Angebote der Arbeitgeber den Gewerkschaftern nicht ausreichen, hat die Tarifkommission in einem Flugblatt an die Belegschaften bereits eine Urabstimmung über einen "Erzwingungsstreik" ins Gespräch gebracht. Zuletzt hatte Verdi Mitte Juli in allen wichtigen Nordseehäfen den Güter- und Containerumschlag für 48 Stunden weitgehend lahmgelegt.
Verdi und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hatten sich am Montag in Bremen zu ihrer bislang letzten Verhandlungsrunde getroffen. Über mögliche Ergebnisse der bis in die Nacht dauernden Gespräche war auch am Dienstag zunächst nichts zu erfahren.
Laufzeit des Tarifvertrages verursacht Differenzen
In dem festgefahrenen Streit beharrt Verdi angesichts der hohen Inflation auf einer Sicherung der Reallöhne für alle Beschäftigten über die gesamte Laufzeit eines Tarifabschlusses. Während Verdi einen 12-monatigen Tarifvertrag favorisiert, streben die Arbeitgeber eine Laufzeit von 24 Monaten an. Im Kern dreht sich der Konflikt nun darum, nach welchen Kriterien und mit welchen Mechanismen ein Abschluss im zweiten Laufzeitjahr nachträglich angepasst oder sogar gekündigt werden kann, wenn die Inflation hoch bleibt. (dpa)