Flugverkehr am Airport Hamburg nach Bombendrohung wieder aufgenommen – Verspätungen möglich
Ein Flugzeug der Iran Air steht auf dem Flughafen Hamburg. Der wegen einer Anschlagsdrohung auf eine iranische Maschine aus Teheran eingestellte Flugbetrieb am Airport Hamburg ist wieder angelaufen. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Wegen einer Anschlagsdrohung auf eine iranische Maschine ging am Hamburger Flughafen vorübergehend nichts mehr. Sämtliche Starts und Landungen waren ausgesetzt. Die Drohung wurde sehr ernst genommen, sogar die Luftwaffe war involviert.
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Stillstand am Hamburger Flughafen für rund eineinhalb Stunden: Eine Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg hat den Airport der Hansestadt am Montag zwischenzeitlich komplett lahmgelegt. Es habe weder Starts noch Landungen gegeben, sagte eine Airport-Sprecherin auf Anfrage. Dadurch hätten mehrere Flüge etwa nach Hannover umgeleitet werden müssen. Fünf Flugzeuge seien stattdessen in der niedersächsischen Landeshauptstadt gelandet, hieß es von einer Airport-Sprecherin aus Hannover.
Ein Sprecher der Bundespolizei sagte der dpa, am Morgen sei eine E-Mail mit der Anschlagsdrohung eingegangen, die sehr ernst genommen worden sei. Zu den Hintergründen der Drohung sagte der Sprecher jedoch nichts. Die Hamburger Innenbehörde äußerte sich ebenfalls nicht, verwies auf die Bundespolizei.
Von der Anschlagsdrohung betroffen war der Homepage des Flughafens zufolge der Flug IR 723, der vom Teheraner Imam Khomeini-Flughafen gestartet war und um 11.45 Uhr in Hamburg erwartet wurde. Nach Angaben der Luftwaffe wurde die Maschine im deutschen Luftraum von zwei Eurofighter-Jets begleitet.
„Heute morgen wurde unsere Alarmrotte aus Laage aktiviert“, teilte die Luftwaffe auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Die Maschine „wurde - nach einer Bombendrohung - von uns nach Eintritt in den deutschen Luftraum östlich von Berlin bis zur Landung in Hamburg begleitet“.
Die nach Angaben der Bundespolizei gegen 12.20 Uhr in Hamburg gelandete Maschine der Iran Air wurde in einem Sonderbereich des Flughafens abgestellt. Flughafenfeuerwehr und mehrere Krankenwagen standen bereits bereit.
Passagiere und Air-Iran-Crew wurden in gesonderten Bereich gebracht
Die 198 Passagiere und 16 Crew-Mitglieder konnten das Flugzeug normal verlassen. Sie wurden - begleitet von jeweils einem Polizeifahrzeug - mit Bussen in einen eigenen Bereich gebracht und einer Sicherheitskontrolle unterzogen. Flugzeug und Gepäck sollten den Angaben zufolge ebenfalls durchsucht werden. Dabei seien auch Hunde eingesetzt worden.
Der Flugbetrieb war gegen 12.40 Uhr komplett eingestellt worden und erst gegen 14 Uhr wieder angelaufen. „Der Flugbetrieb ist wieder aufgenommen“, hieß es auf der Homepage des Flughafens. Es könne jedoch weiterhin zu Flugverzögerungen kommen.
Verspätungen im Flugverkehr
Tatsächlich zeigten die Info-Tafeln am Flughafen auch für Abflüge und Ankünfte, die für den Nachmittag geplant waren, noch Verspätungen an. Betroffen davon waren sowohl inländische Flüge als auch Flüge ins beziehungsweise aus dem Ausland.
In dem Bereich für ankommende Flüge warteten mehrere Menschen stundenlang, unter ihnen auch die Angehörige einer Frau, die in dem Flugzeug aus Teheran saß. „Ich hatte voll Angst zu Beginn, weil ich hatte auch ein paar Polizisten hier rumlaufen sehen“, berichtete die Hamburgerin Zahra Mohagheghi. Ihre Tante, die Familie im Iran besucht hatte, habe sie angerufen und ihr erzählt, dass sie in einen Sonderbereich gebracht worden sei.
Die Stimmung im Flugzeug habe ihre Tante als merkwürdig beschrieben, alle seien unruhig gewesen. „Als ich ihre Stimme gehört habe, dachte ich mir: Okay, es ist alles gut, die sind alle beieinander und da ist auch bestimmt genug Sicherheitspersonal, das sich darum kümmert“, sagte Mohagheghi. (dpa)