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Kriminalität

Ermittler: Reiche Ausländer seit Jahren ins Land geschleust

Hendrik Timmer, Staatsanwalt in Düsseldorf, berichtet über die Ergebnisse der Razzia gegen eine Schleuserbande.

Hendrik Timmer, Staatsanwalt in Düsseldorf, berichtet über die Ergebnisse der Razzia gegen eine Schleuserbande. Foto: Oliver Berg/dpa

Das mutmaßliche bandenmäßige Schleusen reicher Ausländer nach Deutschland lief nach Angaben der Ermittler schon über mehrere Jahre. Ursprung der Ermittlungen seien ein Hinweis des deutschen Konsulats aus Kanton in China sowie zahlreiche Geldwäsche-Verdachtsanzeigen durch Banken gewesen, sagte der ermittlungsleitende Staatsanwalt Hendrik Timmer am Mittwoch in Düsseldorf. Die Ermittlungen seien 2020 aufgenommen worden, aber die Tatzeiten lägen teilweise bereits in den Jahren 2016/2017.

Von dpa Mittwoch, 17.04.2024, 15:25 Uhr

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Düsseldorf. Insgesamt gebe es elf Haftbefehle, von denen zehn vollstreckt seien. Nach einer Person werde aber noch gefahndet. Sechs Beschuldigte seien bereits dem Haftrichter vorgeführt worden. Unter anderem handele es sich um Anwälte, Mitarbeiter ihrer Kanzleien und einen Mitarbeiter der Kommunalverwaltung.

Von einem Großteil der 147 von der Bande geschleusten Personen sei der Aufenthaltsort derzeit nicht bekannt. Sollten sie gefunden werden, werde ihre erschlichene Aufenthaltserlaubnis unwirksam, sagte Timmer. Solange sie als Beschuldigte geführt würden und das Strafverfahren laufe, werde die Abschiebung aber ausgesetzt. Die Ermittler erhoffen sich von ihnen noch Zeugenaussagen.

Bei einer großangelegten Razzia gegen eine international agierende Schleuserbande in acht Bundesländern hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach Angaben vom Vormittag zehn Beschuldigte verhaften lassen. Im Visier sind demnach 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und 147 Personen, die geschleust worden sein sollen. Hauptverdächtige sind zwei 42 und 46 Jahre alte Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Neben dem Vorwurf der Schleusung ermittelt die Staatsanwaltschaft auch wegen des Verdachts der Bestechung und Geldwäsche.

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