Zehntausende Studierende in Niedersachsen beantragen Hilfszahlung nicht
Studierende sitzen bei der Erstsemesterbegrüßung im Audimax in der Leibniz Universität.
Studierenden sollte mit einer Einmalzahlung von 200 Euro geholfen werden, die gestiegenen Lebensunterhaltungskosten bewältigen zu können. Viele Berechtigte in Niedersachsen stellten keinen Antrag.
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Zehntausende Studierende aus Niedersachsen haben keinen Antrag auf die 200-Euro-Einmahlzahlung gestellt. Von den rund 200.000 antragsberechtigten Studierenden bei den Hochschulen und Berufsakademien im Bundesland haben bis Fristende Anfang Oktober knapp 166.000 einen Antrag gestellt, wie das Wissenschaftsministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Fast alle Anträge wurden demnach ausgezahlt, rund 33,2 Millionen Euro gingen an die Studierende. Zwölf Anträge wurden den Angaben zufolge abgelehnt, weil sie Dubletten waren. Die Einmalzahlung von 200 Euro ist steuerfrei und soll die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise für Studierende sowie Fachschülerinnen und Fachschüler abfedern.
Frist für Anträge abgelaufen
Das Geld konnte bis einschließlich 2. Oktober beantragt werden. Gut 2,83 Millionen Menschen machten bundesweit davon Gebrauch, etwa 567 Millionen Euro wurden ausgezahlt. Die Regierung war von etwa 3,5 Millionen Anspruchsberechtigten ausgegangen.
Wer zum 1. Dezember vergangenen Jahres an einer Hochschule eingeschrieben war und seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat, konnte das Geld beantragen. Die Antragsstellung begann flächendeckend Mitte März und war bis vor wenigen Tagen möglich.
Laut Bundesministerium mussten auch Bafög-Beziehende die Einmalzahlung beantragen. Auch wer neben dem Studium arbeitet, sollte die 200 Euro erhalten. Studierendenvertreter und Politiker hatten die praktische Umsetzung als zu kompliziert und zu spät kritisiert.
Was passiert mit dem übrigen Geld?
Eine Frage ist nun, was mit dem Geld passiert, das nicht beantragt wurde. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) sagte auf dpa-Anfrage dazu: „Den Vorschlag der Präsidentin des Deutschen Studierendenwerks (DSW), Beate Schücking, mit dem nicht ausgegebenen Geld die Studierenden zu unterstützen, beispielsweise mit dem Ausbau der psychosozialen Beratungsstellen der Studierendenwerke, halte ich für interessant und überlegenswert.”
Mohrs verwies unter anderem auf zusätzliche 30 Millionen Euro des Landes an die Studierendenwerke und ein Mittagsessen zum reduzierten Preis. „Die Studierendenwerke erhalten außerdem ab dem kommenden Haushalt von uns jährlich 700.000 Euro mehr”, betonte der Minister. (dpa)