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Uniper

Gefährliches Abwasser? Konzept für LNG-Terminal Wilhelmshaven vorgelegt

Der Bug des LNG-Terminalschiffs «Höegh Esperanza» ist mit Leinen gesichert.

Der Bug des LNG-Terminalschiffs «Höegh Esperanza» ist mit Leinen gesichert.

Zu der umstrittenen Einleitung von chlorhaltigen Abwässern in die Jade am LNG-Terminal in Wilhelmshaven hat der Betreiber Uniper wie gefordert ein Minimierungskonzept vorgelegt. Kritik kommt weiterhin von Umweltschützern.

Montag, 11.09.2023, 00:30 Uhr

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Das rund 100 Seiten umfassende Konzept werde nun fachlich vom zuständigen Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geprüft, teilte das Umweltministerium in Hannover auf Anfrage mit.

Wie lange die Prüfung voraussichtlich dauern wird, war nicht klar. Zum Inhalt des Konzepts machten weder der Gasimporteur Uniper noch das Umweltministerium Angaben.

Umweltschutzverbände kritisieren, dass bei dem Betrieb des Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) mit Bioziden behandelte Abwasser ins Meer gelangen. Damit die Seewassersysteme des Schiffes nicht mit Muscheln oder Seepocken zuwachsen, wird zur Reinigung Chlor als Biozid eingesetzt werden.

Umweltschützer fürchten Schaden für Wattenmeer

Umweltschützer fürchten durch die Einleitungen Schäden für das angrenzende Wattenmeer. Sie fordern, das Terminalschiff „Höegh Esperanza” etwa auf ein Reinigungsverfahren auf Ultraschall-Basis umzurüsten.

Uniper erklärte auf Nachfrage, dass eine Umrüstung gut überlegt und technisch sicher sein müsse. Denn sollte es zu Problemen bei der Reinigung kommen, müsste der notwendige Prozess des Verdampfens von LNG im schlimmsten Fall abgeschaltet werden. Wasserproben zum Umweltschutz waren laut Behörden zudem zuletzt meist unter dem Chlor-Grenzwert geblieben.

In der wasserrechtlichen Erlaubnis für das Terminal hatte der NLWKN ein sogenanntes Minderungsgebot festgeschrieben. Darin steht, dass der Einsatz von Chlor „auf ein Mindestmaß beschränkt werden muss”. Demnach war Uniper verpflichtet, bis Ende August ein Konzept vorzulegen, wie der Biozideinsatz verringert werden kann. (dpa)

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