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Umwelt

Gartenbauindustrie warnt vor Verlagerung des Torfabbaus

Mit Baggern und Raupenschleppern wird auf einer neue Fläche im Göldenitzer Moor die obere Bodenschicht abgetragen und die spätere Ernte des Torfs vorbereitet.

Mit Baggern und Raupenschleppern wird auf einer neue Fläche im Göldenitzer Moor die obere Bodenschicht abgetragen und die spätere Ernte des Torfs vorbereitet.

Die Gartenbauindustrie warnt vor einer Verlagerung des Torfabbaus und der Substratproduktion für den hiesigen Markt ins Ausland. Dadurch exportiere man im Zweifel nur Treibhausgasemissionen und sorge durch Transporte für zusätzliche Emissionen, sagte Philip Testroet vom Industrieverband Garten (IVG). Der Verband beobachte eine zunehmende Produktion etwa im Baltikum oder in Skandinavien. „Eigentlich wäre es sinnvoller, wenn man den Torf lokal, regional abbauen würde.” Durch die Verwendung von Alternativstoffen sinke die Torfnutzung hierzulande bereits. Ein Ausstieg sei aber nicht von heute auf morgen möglich, auch wegen der unzureichenden Verfügbarkeit von Alternativen.

Mittwoch, 20.09.2023, 07:55 Uhr

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Das erkennt auch Felix Grützmacher vom Naturschutzbund (Nabu) an. Er bestätigt: „lieber Torfabbau in Deutschland als im Ausland”. Auch weil hierzulande Umweltstandards höher seien. Grützmacher vermisst nach eigener Aussage eine wirksame Strategie und einen Zeitplan für den Ausstieg aus der Torfnutzung. Dabei müsste es seiner Meinung nach um steigende Beimischungsquoten für Torf-Alternativen gehen. Diese sollten nicht nur freiwillig, sondern per Ordnungsrecht vorgeschrieben werden.

Torf gilt wegen seiner Eigenschaften als idealer Ausgangsstoff für Substrate für Pflanzen. Allerdings setzen Abbau und Verwendung Treibhausgase frei. Um Torf-Alternativen und entsprechende Herausforderungen soll es am Donnerstag beim Deutschen Torf- und Humustag gehen, wenn sich im niedersächsischen Bad Zwischenahn die Substratindustrie trifft. Niedersachsen gilt als Zentrum des deutschen Torfabbaus.

© dpa-infocom, dpa:230920-99-260174/2

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