Zähl Pixel
Internationales Kulturprojekt Tonali

Nachwuchs-Kulturmanager präsentieren ihre Show

Es war nicht einfach nur ein Konzert, mit dem das Projekt „Tonali“ am Sonntagabend in der Halepaghenaula ihre Aktivitäten in Buxtehude beschloss – es war ein cooles Multimediaspektakel.

Von Harald Winter Dienstag, 11.09.2018, 08:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Die Musik stand trotzdem im Zentrum – entspannt, virtuos und wunderbar gestaltet. Das Besondere: Alles war von Schülern selbst organisiert, die durch ihre Tätigkeit genau das lernen sollten – ein oder mehrere Konzerte auf die Beine zu stellen. Nur die Musikerinnen und Musiker waren Profis.

Am Schluss standen sie dann alle auf der Bühne und heimsten sichtlich stolz gemeinsam den großen Beifall des begeisterten, ebenfalls jungen Publikums ein, das dann doch allen Befürchtungen sowie diversen attraktiven Konkurrenzveranstaltungen zum Trotz noch zahlreich erschienen war. Der Stolz war absolut berechtigt, hatten sich die Teams der beteiligten Schulen IGS Buxtehude, Gymnasium Buxtehude Süd und dem SZ Jork doch mächtig und vor allem sehr kreativ ins Zeug gelegt. Sie lieferten nicht nur eine überzeugende Abschlussveranstaltung, sondern hatten darüber hinaus zuvor noch diverse Konzerte an den jeweiligen Schulen auf die Beine gestellt. Dabei wurde die künstlerische Leitlinie Imagination – Inspiration – Interpretation und Improvisation, also Gestaltung und spontane Erfindung, entlang eines vorgegebenen Themas hervorragend umgesetzt, sowohl musikalisch als auch durch den gut abgestimmten Einsatz diverser Medien.

Die Musiker spielen die „Vier Jahreszeiten“, die Schüler setzen sie optisch in Szene.  Fotos Jan Iso Jürgens 

Die musikalische Vorgabe waren vor allem die vier Jahreszeiten in der Form der „Cuatro Estaciones Porteñas“, beeindruckende musikalische Impressionen des großen argentinischen Tangokomponisten Astor Piazzolla aus seiner Heimatstadt Buenos Aires. Sie wurden von Johanna Ruppert an der Violine, dem Cellisten Raphael Paratore und Alfred Chen am Flügel hochenergetisch und doch sehr feinfühlig gestaltet.

Ihre wandlungsfähige Virtuosität wurde dabei geschmackvoll unterstützt zum Beispiel durch den wohldosierten Einsatz der farbig changierenden LED-Scheinwerfer und passender Bilder, die durch einen Beamer an die Rückwand geworfen wurden und je nach Stimmung wechselten. So wurde der assoziative Charakter der Musik wirkungsvoll unterstützt. Das hatten auch schon die schönen handgemalten Bilder der Schüler von Bäumen im jahreszeitlichen Wechsel rechts und links der Bühne auf den Weg gebracht, zusätzlich vertieft durch die Rezitation romantischer Gedichte wie zum Beispiel „Alles still“ aus dem Off.

Die mehrfach preisgekrönte Violinistin Johanna Ruppert, Jahrgang 1992, in Aktion.

Diese Kreativität bescherte ganzheitlichen Hochgenuss über die Professionalität der drei wunderbaren Musiker hinaus. Damit war das Klassenziel mehr als erreicht und die Idee der Initiative „Tonali“, Schülern Klassik nahezubringen und sie in die Lage zu versetzen, alles hochqualitativ selbst zu organisieren, ebenfalls. Ganz zur Erleichterung des Intendanten Dieter Klar, der das alles vertrauensvoll ins Internationale Musikfestival (IMF) eingebunden hatte. Damit hatte er ein Geschenk gemacht und durfte mit diesem Ergebnis auch eines entgegennehmen.

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.