Der Maler des Meeres
Für seine Zeitgenossen war der dänische Maler Anton Melbye (1818–1875) eine Berühmtheit. Seinen Ruhm verdankte er einzigartigen Meeres-Bildern: emotional aufgeladene Meereslandschaften, besetzt mit Segel- und Dampfschiffen, die zwischen Naturalismus und Symbolismus schwingen. Hinzu kamen seine lichterfüllten Kohle- und Kreidezeichnungen, die ihn auch als virtuosen Landschaftsmaler verraten. Insbesondere in Hamburg und Altona wetteiferten private Sammler, „den größten und schönsten Melbye“ zu besitzen. In Hamburg und Altona, wo Melbye fast zehn Jahre lebte, besaß er unter den namhaften Kaufleuten, Bankiers, Reedern und Schiffsbauern seinen größten Sammlerkreis. Hier richtete man ihm 1872 und 1900 die ersten großen Einzelausstellungen aus. Jetzt wird er wieder entdeckt, und zu seinem 200. Geburtstag widmet das Altonaer Museum dem Künstler die erste Einzelausstellung seit 1900.