Angela Titzrath wird Chefin der HHLA
Bei Hamburgs größtem Hafenbetrieb ist künftig erstmals eine Frau der Boss. Angela Titzrath (49) wird ab dem 1. Januar 2017 Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und damit Nachfolgerin von Klaus-Dieter Peters. Das hat der HHLA-Aufsichtsrat gestern Abend beschlossen. Die ehemalige Vorstandsfrau der Deutschen Post AG hatte sich im Bewerbungsverfahren gegen hochkarätige Konkurrenz durchgesetzt. Der Posten ist mit rund einer Million Euro jährlich dotiert.
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Bei Hamburgs größtem Hafenbetrieb ist künftig erstmals eine Frau der Boss. Angela Titzrath (49) wird ab dem 1. Januar 2017 Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und damit Nachfolgerin von Klaus-Dieter Peters. Das hat der HHLA-Aufsichtsrat gestern Abend beschlossen. Die ehemalige Vorstandsfrau der Deutschen Post AG hatte sich im Bewerbungsverfahren gegen hochkarätige Konkurrenz durchgesetzt. Der Posten ist mit rund einer Million Euro jährlich dotiert.
Titzrath kommt weder aus Hamburg noch verfügt sie über Erfahrungen in der maritimen Branche. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Romanistin, die sechs Sprechen spricht, hat unter anderem in Bochum studiert und im Daimler-Konzern mehrere Führungsfunktionen ausgefüllt. 2012 wurde sie als neue Arbeitsdirektorin bei der Deutschen Post AG bundesweit bekannt. Titzrath war die erste Frau im Vorstand eines Dax-Konzerns. Ihr Engagement währte dort allerdings nicht lange. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Vorstandschef Frank Appel quittierte Titzrath 2014 den Dienst. Auffallend war, dass die Dienstleistungsgewerkschaft den scheidenden Personalvorstand mit viel Lob bedachte.
Einen funktionierenden Draht zu den Mitarbeitern wird Angela Titzrath auch bei der HHLA gut gebrauchen können. Der Konzern, der zu zwei Dritteln der Stadt gehört, hat zuletzt Schlagzeilen wegen des schwer belasteten Verhältnisses zwischen Vorstand und Belegschaft gemacht. Der Senat hatte dem bisherigen Chef Klaus-Dieter Peters nicht mehr zugetraut, dieses und andere gravierende Probleme des börsennotierten Unternehmens in den Griff zu bekommen.
Die HHLA ist der größte Umschlagbetrieb in Hamburg und betreibt die großen Containerterminals Altenwerder, Burchardkai und Tollerort. Zudem gehören ihr zahlreiche Immobilien im Hafen, darunter die Speicherstadt. Mit 5 000 Mitarbeitern erwirtschaftet der Konzern rund eine Milliarde Euro Umsatz. Wegen der Schifffahrtskrise und der Wachstumsschwäche in China und Russland musste das Unternehmen 2015 einen Rückgang beim Containerumschlag um mehr als zehn Prozent verkraften. Von Angela Titzrath erwartet der Senat vor allem neue Konzepte für zur Weiterentwicklung des Unternehmens in einem schwierigen Umfeld.