Bargstedt: Geteerte Baustraßen im Neubaugebiet werden zum Streitfall

Das wird knapp: Der Höhenunterschied macht es schwierig, mit dem Auto von der Auffahrt auf die Straße zu fahren. Foto: Kakarott
Kritische Töne aus dem Neubaugebiet „Nördlich Achtern Hogen“ gab es in der vergangenen Woche während der öffentlichen Sitzung des Rates der Gemeinde Bargstedt. Ein Anwohner beschwerte sich über Höhenunterschiede zwischen Privatgrundstücken und der Baustraße.
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Im Frühjahr landete der Brief einiger Anwohner aus der Sonnenstraße und dem Winterweg auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters – undatiert und ohne Absender. Die Verfasser forderten, die Erschließungsanlagen im ersten Bauabschnitt endgültig fertigzustellen. Zu den Unterzeichnern gehörte auch Anwohner Marc Kakarott, der sich in der Ratssitzung zu Wort gemeldet hatte. Vor einigen Jahren war er für die SPD kommunalpolitisch aktiv. Seine Kritik: „Ich habe keine Antwort erhalten.“ Jetzt will er wissen, wie es weitergeht.
Bewusst habe der Rat zunächst Asphaltstraßen bauen und einzelne Straßenlampen installieren lassen, erklärte Bürgermeister Thomas Wiebusch (CDU) abermals. Weitere Lampen sollen im Herbst errichtet werden. Marc Kakarott sprach von „unzumutbaren Zuständen“. Die Höhenunterschiede zwischen Auffahrten und Straße seien groß. Kleintransporter würden durch das Viertel rasen, spielende Kinder seien in Gefahr. „Da muss etwas gemacht werden“, forderte der Anwohner.
Die Asphaltstraße sei „in einem sehr guten Zustand“, unterstrich Thomas Wiebusch. Bei den Kaufverträgen seien die Käufer über das Prozedere unterrichtet worden. Die Straßen würden endgültig hergestellt, wenn das Baugebiet in wesentlichen Teilen bebaut ist. Wenn jetzt schon ein Ausbau erfolgen würde, könnte es passieren, dass die neuen gepflasterten Straßen von den schweren Baufahrzeugen zerstört werden. Das könne nicht im Sinne der Bürger sein.
Die monierten Höhenunterschiede seien nicht durch die Gemeinde verursacht worden. „Das müssen Sie mit Ihrem Vermieter besprechen“, sagte Thomas Wiebusch in Richtung von Marc Kakarott. Schließlich seien die Straßenhöhen von Anfang an bekannt gewesen. Nach einer Ortsbegehung zeigte sich der Bürgermeister überzeugt: „Die Auffahrten stellen überwiegend kein Problem klar.“ Ohnehin gehe es gut voran in der Bebauung.
Ende 2020 soll der Rat sich ein Bild vom Ausbaufortschritt machen, 2021 könnte der Endausbau beginnen, gab Thomas Wiebusch die Richtung vor. „Das ist ein ganz demokratischer Prozess.“ Politik und Verwaltung hätten sich viele Gedanken gemacht. Dass die Verkehrsregeln eingehalten werden müssen, sei eine Selbstverständlichkeit. Nach Gesprächen mit Anwohnern sagte der Bürgermeister: „In der Regel gibt es hier auch keine Probleme.“
Derweil konnte der Bürgermeister positive Änderungen in dem Neubaugebiet verkünden. Noch im November sollen sechs bis sieben gebrauchte Peitschenmasten im Bereich von Einmündungen und Kreuzungen installiert werden. Damit sei die Beleuchtung in der dunklen Jahreszeit gesichert. Konkret wird auch die Realisierung eines Spielplatzes. 15 000 Euro stehen dafür im kommunalen Haushalt bereit. Der Bürgermeister verteilte Prospekte zu Spielgeräten. Die Fraktionen und die Anwohner sollen sich beraten. Im ersten Halbjahr 2020 soll der Spielplatz eingerichtet werden.