Bekannter Kiebitz-Schützer Harald Köpke ist tot

Harald Köpke.
Einer der bekanntesten Naturschützer Hamburgs ist tot. Harald Köpke (73) starb nach kurzer Krankheit, wie der BUND Hamburg am Mittwoch mitteilte. „Der für den Kiebitz kämpft, hat seinen eigenen Kampf verloren“, schrieb der Naturschutzverband.
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Der Wilhelmsburger Köpke hatte sich bis zuletzt dafür eingesetzt, die wenigen verbliebenen Exemplare des Bodenbrüters auf der Elbinsel zu bewahren.
Wer sich in Wilhelmsburg ernsthaft mit Naturschutz beschäftigte, sei an Harald Köpke nicht vorbeigekommen, würdigt ihn der BUND. Und vor allem: „Wer plante, die Natur für Industrie- und Gewerbeflächen zu zerstören, stieß auf seinen erbitterten Widerstand.“ Harald Köpke war mehr als 35 Jahre im BUND Hamburg engagiert, gehörte elf Jahre dem Landesvorstand an, davon acht Jahre als Vorsitzender.
Vor allem aber war der gelernte Betriebswirt einer, der für den Tier- und Pflanzenschutz auch persönlich die Ärmel hochkrempelte. Er errichtete Storchenhorste, legte Nistflächen für Kiebitze an, schuf Bruthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten. Die Moorfrosch-Population auf Wilhelmsburg habe ihren Erhalt und die positive Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte den Maßnahmen zu verdanken, die der Naturschützer selbst umgesetzt habe, so der BUND.
Von Loki Schmidt ausgezeichnet
1996 überreichte Loki Schmidt dem Wilhelmsburger die „Silberpflanze“ für sein herausragendes Engagement. Köpke konnte mit seiner zupackenden Art viele begeistern. In Behörden und Politik war er ebenso respektiert wie gefürchtet wegen seines konsequenten Eintretens für die Natur.
Zwei seiner Erfolge: Köpke erreichte, dass auf den giftigen Altspülfeldern an der Elbe kein Gemüse mehr angebaut werden durfte und dass die Elbe durch Deichrückverlegungen mehr Flutraum erhielt.